Anlass war eine heilige Messe zum Gedenken an den Beginn des Korea-Krieges vor 70 Jahren. Die Ankündigung fällt in eine Zeit, in der sich die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea erneut verschärfen. Ein konkreter Zeitpunkt für die Weihe ist nicht bekannt.
Yeom Soo-jung erinnerte bei der Gedenkmesse an die rund drei Millionen Toten des Koreakrieges, der am 25. Juni 1950 ausgebrochen ist und offiziell bis heute andauert, da es keinen Friedensvertrag zwischen Nord- und Südkorea gibt.
Die Ankündigung ist wohl auch in Zusammenhang mit den jüngsten Konfrontationen auf der koreanischen Halbinsel zu sehen. So hat das nordkoreanische Regimes erneut alle Kommunikationskanäle mit dem Süden gekappt.
Am 16. Juni wurde in der Grenzstadt Kaesong das innerkoreanische Verbindungsbüro gesprengt. Es war erst 2018 im Zuge einer vorsichtigen Annäherung errichtet worden. Die erneute Konfrontation schürt einmal mehr die Angst vor einer militärischen Eskalation.
Auch die Verehrung der Gottesmutter von Fatima ist ein fester Bestandteil beim Gebet um die Aussöhnung der beiden Staaten: Regelmäßig finden an der Grenze zu Nordkorea Marienwallfahrten und Gottesdienste statt, die der deutsche Missionar Prälat Anton Trauner (1922-2017) maßgeblich mitinitiiert hatte.
Der südkoreanische Kardinal Yeom Soo-jung ist neben seiner Aufgabe als Erzbischof von Seoul auch als Apostolischer Administrator im nordkoreanischen Hauptstadtbistum Pjöngjang eingesetzt – ein Amt, das jedoch aufgrund der anhaltenden Verfolgung faktisch kaum ausgeübt werden kann.
Nordkorea gilt „allgemein als das gefährlichste Land der Welt, um Christ zu sein“, stellt die im Oktober 2019 erschienene Dokumentation „Verfolgt und vergessen?“ von KIRCHE IN NOT fest. Zeugenaussagen von Flüchtlingen weisen darauf hin, dass viele Christen in Lagern interniert werden.
Diesem Bericht zufolge könnte es „zwischen 50 000 und 70 000 Christen in diesen Lagern geben“, was etwa der Hälfte der Gefangenen entsprechen würde. „Hinrichtungen, Zwangsarbeit, Folter, Hunger, sexuelle Gewalt und Zwangsabtreibungen“ seien einige der Übergriffe, denen Christen ausgesetzt sind, wenn sie in das engmaschige Überwachungsnetz des nordkoreanischen Regimes geraten.
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