Nach wie vor leben etwa 500 Christen in der katholischen Pfarrei „Heilige Familie“. Die katholische Pfarrei ist nicht nur ein wichtiger Zufluchtsort für Christen. Auch die Nachbarn – Christen wie Muslime – versorgt die Pfarrei mit Lebensmitteln.
Um den arbeitslosen Menschen und ihren Familien beizustehen, hat KIRCHE IN NOT in Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem Sofortmaßnahmen ergriffen: Betroffene Personen erhalten Lebensmittelgutscheine oder Mietzuschüsse, damit Familien in ihrer Wohnung bleiben können und nicht zwangsgeräumt werden. KIRCHE IN NOT unterstützt auch die Versorgung von chronisch kranken Menschen, den Betrieb kleinerer Unternehmen und übernimmt die Ausbildungsgebühren für Schüler und Studenten.
Nach dem Selbstmordanschlag auf die griechisch-orthodoxe Mar-Elias-Kirche in Damaskus am 22. Juni 2025 ist es in verschiedenen Regionen Syriens zu einer Reihe weiterer gewalttätiger Angriffe auf christliche Gemeinden gekommen. Seit dem Machtwechsel in Syrien Ende 2024 ist die Sicherheitslage instabiler geworden. Nicht nur die Christen in Syrien haben Angst vor Gewalt. Projektpartner Pater Fadi Azar berichtet: „Auch die Alawiten fürchten sich, die Drusen … es ist eine Verfolgung.“
Nach der Befreiung sind viele Familien zwar in die Region zurückgekehrt, stehen aber nach wie vor unter Druck – wirtschaftlich wie sozial. Das betonte der chaldäisch-katholische Erzbischof von Erbil, Bashar Warda, im Gespräch mit KIRCHE IN NOT: „Verfolgung ist nicht mehr unsere Hauptsorge, aber der Druck, eine Minderheit zu sein, ist real.“