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Mexiko: Zwei Jesuiten ermordet

Mexiko: Zwei Jesuiten ermordet

Seit 2019 wurden in dem nordamerikanischen Land sieben Geistliche getötet

24.06.2022 aktuelles
Bislang unbekannte Täter haben zwei betagte Ordensgeistliche und eine dritte Person in der Kirche von Cherochahui im nordwestmexikanischen Bundesstaat Chihuahua erschossen. Bei den getöteten Geistlichen handelt es sich um die Jesuitenpatres Joaquin Mora (78) und Javier Campos (78). Mit ihnen starb Pedro Palma (60). Er war auf der Flucht vor einer Bande von Drogenhändlern; die beiden Ordensmänner hatten ihm Zuflucht gewährt.

 

Die Tat hatte sich am 20. Juni ereignet, wurde jedoch von der örtlichen Gemeinde aus Angst vor Repressalien erst einen Tag später publik gemacht. Lokale Quellen berichteten gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“: Ein weiterer Jesuit, der unverletzt blieb, habe die Täter gebeten, die Leichen der drei Getöteten in der Kirche zurückzulassen. Diese hätten die Körper jedoch abtransportiert. Zwei Tage nach der Tat seien sie dann von der Polizei gefunden worden.

Ein Priester betete vor den Bildern der beiden getöteten Jesuiten. © Kirche in Not

„Jeden Tag werden Frauen und Männer willkürlich getötet“

 

Internationalen Presseangaben zufolge gilt der Bandenboss José Noriel Portillo, genannt El Chueco, als Hauptverdächtiger. Er soll eine militante Gruppe leiten, die mit einem Drogenkartell zusammen operiert und vor allem in den südlichen Bergregionen des Bundesstaats Chihuahua aktiv ist. Die Region wird nach der dort siedelnden ethnischen Gruppe auch „Tarahumara-Gebirge“ genannt.

 

Der Jesuiten in Mexiko teilten in einer Erklärung mit: „Wie viele andere Regionen unseres Landes ist auch die Tarahumara-Region anhaltender Gewalt und Vernachlässigung ausgesetzt. Jeden Tag werden Frauen und Männer willkürlich getötet, so wie unsere Mitbrüder getötet wurden.“

Mexiko gilt für Priester als eines der gefährlichsten Länder der Welt

Mit den jüngsten Morden hat sich die Zahl der getöteten Geistlichen in Mexiko seit 2019 auf insgesamt sieben erhöht. Das teilte das „Centro Católico Multimedial“ gegenüber „Kirche in Not“ mit. Mexiko sei für Priester und Seelsorger eines der gefährlichsten Länder der Welt – obwohl es nach Brasilien die Nation mit den meisten katholischen Gläubigen weltweit ist.

Gottesdienst in Mexiko.
Geistliche geraten immer wieder ins Visier von Drogenbanden und Kriminellen, besonders wenn sie sich für den Schutz von armen und entrechteten Bevölkerungsgruppen einsetzen. Neben Mordanschlägen kommt es auch immer wieder zu Entführungen von Priester und Ordensleuten.

 

Der von „Kirche in Not“ alle zwei Jahre herausgegebene Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ hat die Menschrechtslage in dem lateinamerikanischen Land als besorgniserregend eingestuft. Dies betreffe auch das Recht auf freie Religionsausübung und den Einsatz der Kirche. Die Entwicklung bleibe weiterhin negativ. Lokalen Gesprächspartnern von „Kirche in Not“ zufolge hat sich die Situation seit Amtsantritt von Präsident Andrés Manuel López Obrador Ende 2018 nochmals verschlimmert.

 

Auch Papst Franziskus hat im Rahmen der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch in Rom seine Trauer über die Ereignisse zum Ausdruck gebracht: „So viele Morde in Mexiko! Ich wiederhole noch einmal, dass Gewalt niemals Probleme löst, sondern nur nutzloses Leid verstärkt.“

Die Jungfrau von Guadalupe ist die Patronin Mexikos und Lateinamerikas:

„Kirche in Not“ ist ein internationales päpstliches Hilfswerk. Es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Heute hat es Nationalbüros in 23 Ländern. Der deutsche Zweig arbeitet von München aus; Sitz der internationalen Zentrale ist Königstein im Taunus. „Kirche in Not“ ist rein spendenfinanziert und erhält keine öffentlichen Zuschüsse oder Kirchensteuereinnahmen. Den Jahresbericht sowie weitere Zertifikate und Übersichten finden Sie unter: https://www.kirche-in-not.de/kirche-in-not/transparenz/.

 

Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche in Mexiko mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT

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