In Pater Romanellis Pfarrei halten sich nach wie vor 450 Menschen auf, die bei den Kriegshandlungen ihr Zuhause verloren haben. Die Zahl ist seit Beginn der israelischen Offensive als Reaktion auf den islamistischen Terror nahezu gleichgeblieben. Unter den Schutzbedürftigen finden sich auch Menschen mit Behinderungen. Rund 60 Menschen konnten seit Beginn des Waffenstillstands am 10. Oktober in andere Unterkünfte umziehen oder in ihre Häuser zurückkehren.
„Seit die Kämpfe aufgehört haben, konnte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem uns wichtige Hilfsgüter schicken, mit denen wir über 12 000 Familien versorgen konnten“, betonte der Pfarrer. Die Güter würden neben den Bewohnern in den Räumen der Pfarrei an Menschen in der Nachbarschaft verteilt, darunter auch an muslimische Familien.
Die Menschen versuchten aktuell alles, um ihren Alltag wiederaufzunehmen: „Einige haben versucht, ihre Häuser oder das, was davon übrig ist, wieder aufzuräumen“, berichtete Romanelli. Doch es fehle an Baumaschinen, um Grundstücke freizuräumen. Vor allem aber seien Wasser- und Stromleitungen beschädigt.
Auch hätte der Schulunterricht für rund 150 Kinder an den drei katholischen Schulen im Gaza-Streifen wieder begonnen. Es könnten leider keine weiteren Schüler aufgenommen werden, da in den Gebäuden zahlreiche Flüchtlinge leben.
In diesen Wochen bereitet sich auch die kleine Gemeinde in Gaza auf Weihnachten vor. „Wir haben begonnen, Lieder und Tänze zu proben. Vielleicht können wir sogar eine kleine Aufführung außerhalb unserer Gemeinderäume veranstalten – wenn die Bedingungen es erlauben“, hofft der Pfarrer.
Pater Romanelli plant außerdem, rund um die Festtage ältere und kranke Gemeindemitglieder zu besuchen, die sich an anderen Orten aufhalten oder wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Für alle möchte der Pfarrer als Weihnachtsgeschenk Schokolade besorgen „egal zu welchem Preis. Das wird allen gut tun.“
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende – schnell und einfach online!