Spenden
Irak: Erzbischof befürchtet „schwerwiegende Folgen“ nach Taliban-Sieg in Afghanistan

Irak: Erzbischof befürchtet „schwerwiegende Folgen“ nach Taliban-Sieg in Afghanistan

23.09.2021 aktuelles
Nachdem die Taliban in Afghanistan die Macht übernommen haben, sei auch im Irak die Bedrohung durch Anhänger des „Islamischen Staates“ (IS) und andere Terroreinheiten erneut gestiegen. Diese Auffassung vertrat der chaldäisch-katholische Erzbischof von Erbil im Nordirak, Bashar Warda, im Gespräch mit KIRCHE IN NOT. Der Sieg der Taliban könne „äußerst schwerwiegende Auswirkungen auf den Irak haben“, befürchtete der Erzbischof.

 

Warda ist ein langjähriger Projektpartner des Hilfswerks. In seiner Diözese im kurdischen Teil des Irak hat er nach der Eroberung der Ninive-Ebene durch den IS im Jahr 2014 über hunderttausend Christen aufgenommen und versorgt.

Ein Mann sitzt in Karakosch (Baghdeda) in seinem nach wie vor zerstörten Haus (Foto: KIRCHE IN NOT/F. Essa).
Die Extremisten seien nach wie vor im Land aktiv, warnte Warda: „Sie leben im Untergrund und sind immer noch in der Lage, Unheil anzurichten.“ Noch besorgniserregender sei, „dass die Geisteshaltung des IS im Irak und in Syrien in Teilen der Bevölkerung immer noch vorhanden ist. Das ist eine ständige Sorge.“

 

Extremisten des IS weiterhin aktiv

Zur Ankündigung von US-Präsident Joe Biden, den Kampfeinsatz der Vereinigten Staaten im Irak bis Ende 2021 zu beenden, erklärte Warda, dass sich eine mögliche Verschlechterung der Sicherheitslage negativ auf religiöse Minderheiten wie die Christen auswirken werde.

„Unsere Geschichte hat uns gelehrt, dass in Zeiten der Instabilität die Minderheiten zuerst leiden.“ Es bestehe die Sorge, dass die Veränderung des US-Militäreinsatzes eine „weitere Verfolgung des religiösen Minderheiten“ nach sich ziehen könne, betonte der Erzbischof.

Papst Franziskus besuchte bei seiner Reise im März 2021 die christliche Ortschaft Karakosch (Baghdeda) in der Ninive-Ebene (Foto: KIRCHE IN NOT/F. Essa)..
Trotz aller Sorge angesichts der aktuellen Entwicklungen gebe es aber auch Grund zur Hoffnung. Dies sei vor allem dem Besuch von Papst Franziskus im März zu verdanken, erklärte Warda: „Wir Christen sind nur noch eine kleine Gruppe, aber wir tun standhaft unser Bestes, um zu zeigen, dass wir ein wichtiger Teil dieses Landes sind.

 

Der Besuch des Heiligen Vaters hat unseren Mitbürgern gezeigt, welchen positiven Einfluss die christliche Gemeinschaft im Irak hat. Ich hoffe, dass unsere Gemeinschaft hier mit der Zeit nicht nur überleben, sondern auch gedeihen und wieder wachsen kann.“

Helfen Sie den Christen im Irak zurück ins Leben!  Spenden Sie entweder online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Irak

Weitere Informationen