Die Beziehungen zwischen katholischer Kirche und dem orthodoxen Patriarchat von Konstantinopel seien „ausgezeichnet“, erklärte Palinuro im Gespräch mit KIRCHE IN NOT: „Ich kann sogar sagen, dass die ökumenischen Beziehungen hier in Istanbul deutlich stärker sind als irgendwo sonst auf der Welt.“ Der 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa, der Anlass der ersten Auslandsreise von Papst Leo, sei darum auch ein wichtiges Signal der gemeinsamen Bemühungen aller Christen um „Einheit für die Menschheitsfamilie“.
Dass gerade die Ökumene in der Türkei große Fortschritte gemacht habe, sieht Palinuro als „Fügung des Schicksals“: „Genau hier, wo die große Spaltung ihren Ursprung hat, muss auch die große Versöhnung zwischen dem orthodoxen Osten und dem katholischen Westen ihren Anfang nehmen.“ Dieser Weg habe bereits in den 1930er-Jahren begonnen, als der spätere Papst Johannes XXIII. das Apostolische Vikariat in der Türkei leitete.
Leo XIV. wird die Türkei von 27. bis 30. November besuchen, anschließend reist er bis zum 2. Dezember in den Libanon. Es ist seine erste Auslandsreise als Papst. Die Planungen zur Türkei-Visite gehen auf seinen Vorgänger Franziskus zurück. Die türkische Regierung hatte nach der Wahl von Papst Leo die Einladung wiederholt, zum 1700. Jahrestag des Konzils von Nizäa ins Land zu kommen. Das Konzil im Jahr 325 wird als einer der zentralsten Bezugspunkte der Christenheit vor den konfessionellen Spaltungen angesehen.
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