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„Verbrechen gegen christliche Frauen und Mädchen weltweit gestiegen“

„Verbrechen gegen christliche Frauen und Mädchen weltweit gestiegen“

20.12.2021 aktuelles
Anlässlich des Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen am 26. Dezember weist KIRCHE IN NOT auf die hohe Zahl christlicher Frauen auf der ganzen Welt hin, die Opfer religiöser Verfolgung werden.

 

„In Ländern mit starken islamistischen Gruppierungen werden bereits seit Jahrzehnten christliche Frauen und Mädchen sowie Frauen anderer religiöser Minderheiten verschleppt, zwangsverheiratet, zur Konversion gezwungen, versklavt, ausgebeutet und missbraucht“, erklärte Florian Ripka, Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland.

So seien etwa in Nigeria lokalen Untersuchungen der „Christian Association of Nigeria“ zufolge 95 Prozent der von Islamisten entführten Frauen Christinnen.

Christin aus Äthiopien (Foto: Ismael Martinez Sanchez/KIRCHE IN NOT).
Erschütternde Berichte erreichen unser Hilfswerk auch aus Ägypten, Mosambik, Pakistan oder dem Nahen Osten, sagte Ripka. „Es gibt viele Anhaltspunkte, dass Verbrechen gegen christliche Frauen und Mädchen durch den Vormarsch islamistischer Fanatiker weltweit gestiegen sind. Dennoch wird das Thema öffentlich zu wenig beachtet oder verschwiegen – unter anderem aus Angst oder Scham der Betroffenen.“

 

Auch deute einiges darauf hin, dass die Corona-Krise der Ausbreitung des Terrorismus und der Gewalt gegen Frauen weiteren Nährboden geboten habe.

Verstümmelte Frauen aus Kamerun.
Zeugnisse von verschleppten und misshandelten Christinnen sowie eigene Recherchen hat KIRCHE IN NOT in einer Studie zusammengetragen, die am 19. Januar auf Deutsch erscheint. Sie trägt den Titel „Hört ihre Schreie. Entführung, Zwangskonversion und sexuelle Ausbeutung christlicher Frauen und Mädchen“.

 

Damit will KIRCHE IN NOT eine gesellschaftliche Debatte anstoßen, betonte Ripka: „Wir begrüßen, dass die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag einmal mehr betont hat, Frauen vor Hasskriminalität schützen zu wollen. Das muss weltweit gelten, und es muss auch für Christinnen gelten.“

Die 14-jährige Christin Maira Shahbaz aus Faisalabad wurde entführt. Ihre Geschichte ist in dem Buch, das am 19. Januar vorgestellt wird, abgedruckt.
In einigen der betroffenen Länder gebe es bereits Entwicklungen, Zwangsheiraten zu verhindern und Täter härter zu bestrafen. Das gelte zum Beispiel für Nigeria oder Pakistan. „Diese Bemühungen gilt es im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit zu stärken. Dazu braucht es auch eine verlässliche Faktengrundlage. Zu dieser wollen wir mit unserem Bericht beitragen“, sagte Ripka.

 

Auch innerhalb der Kirche erfordere das Thema mehr Aufmerksamkeit: „Hört die Schreie der ausgebeuteten christlichen Frauen, steht ihnen bei und betet für sie! Dazu kann der Gebetstag am Zweiten Weihnachtstag ein Auftakt sein.“

KIRCHE IN NOT Deutschland wird die Dokumentation „Hört ihre Schreie. Entführung, Zwangskonversion und sexuelle Ausbeutung christlicher Frauen und Mädchen“ auf einer Pressekonferenz am 19. Januar 2022 um 10:00 Uhr in Berlin vorstellen. Diese wird auch per Livestream übertragen. Der Bericht „Hört ihre Schreie“ ist nach dem 19. Januar auch kostenlos bei KIRCHE IN NOT erhältlich.

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