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Syrien und Libanon: Missbrauch und Suizide von Frauen steigen

Syrien und Libanon: Missbrauch und Suizide von Frauen steigen

Ordensfrauen berichten von verzweifelter Situation

01.08.2022 aktuelles
Die Not in Syrien und im Libanon habe zu einem Anstieg von Suiziden geführt; es häuften sich auch die Fälle von Missbrauch an Frauen und Kindern. Dies berichteten zwei Ordensfrauen gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. „Es gibt viel Missbrauch aller Art, dem Kinder und Frauen zum Opfer fallen. Auch die Suizide häufen sich. Erst kürzlich hörten wir von einer Frau, die sich von einer Brücke stürzen wollte, weil sei ihre Kinder nicht mehr ernähren konnte“, sagte Schwester Annie Demerjian.

 

Schwester Annie ist eine langjährige Projektpartnerin von „Kirche in Not“; sie pendelt zwischen Syrien und dem Libanon, wo sie verschiedene karitative Projekte koordiniert. Ihre Mitschwester Helen Haigh lebt in England, ist aber dem Nahen Osten seit drei Jahrzehnten verbunden und war lange im Libanon tätig. Beide gehören der Kongregation der „Schwestern Jesu und Mariens“ an.

Schwester Annie Demerjian mit der Mitarbeiterin einer Näherei in Syrien. © KIRCHE IN NOT
Laut Schwester Helen hätten die Ordensfrauen in Syrien und dem Libanon einen Vorteil, um den Menschen beizustehen: „Wir Schwestern können uns an schwierige und gefährliche Orte begeben, da wir für niemanden eine Bedrohung darstellen.“ Nach über elf Jahren Krieg in Syrien und angesichts der anhaltenden Wirtschafts- und Politkrise im Libanon bewahrheite sich dies einmal mehr.

 

Frauen und Kinder bleiben allein zurück

 

Oft seien es die Frauen, die in der Misere zurückblieben, berichtet Schwester Annie gegenüber „Kirche in Not“. Im Libanon seien viele Männer auf der Suche nach Arbeit ins Ausland gegangen, um ihre Familie ernähren zu können. In Syrien seien sie vor dem Militärdienst geflüchtet, der Jahre dauere und oft unter unmenschlichen Bedingungen ablaufe.

 

Deshalb versuchten sie und ihre Mitschwestern gerade die Frauen zu stärken, so Schwester Annie: „Unsere Länder sind vollkommen von der Arbeit der Frauen abhängig. Wir müssten sie darauf vorbereiten, Risiken einzugehen und Führungspositionen zu übernehmen.“

Logo eines „Hope Center“ in Syrien. © KIRCHE IN NOT

Zentren der Hoffnung unterstützen Existenzgründungen

 

Die „Schwestern Jesu und Mariens“ unterstützen deshalb zurückgebliebene Frauen und ermutigen sie zu einer beruflichen Selbständigkeit. Dazu dienen unter anderem die von „Kirche in Not“ maßgeblich unterstützten „Hope Center“, die in den syrischen Städten Homs, Aleppo und Damaskus angesiedelt sind. Bald sollen auch Niederlassungen im Libanon eröffnet werden, hoffen die Schwestern.

 

In einem „Hope Center“ können sich Frauen wie Männer bei der Existenzgründung beraten lassen und Mikrokredite erhalten, um kleine Läden, Cafés oder andere Betriebe aufzubauen. Die Zentren vermitteln auch Arbeitsstellen und schulen junge Menschen. Damit soll eine weitere Abwanderung verhindert werden. „Diese Zentren der Hoffnung haben 750 Familien geholfen, neue Arbeit zu finden, und tausende Familien erhalten finanzielle Unterstützung“, berichtet Schwester Annie.

 

85 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze

 

Zusätzlich besuchen die Ordensfrauen und freiwillige Helfer in Syrien und im Libanon notleidende Familien oder alte und kranke Menschen. Sie bringen ihnen Lebensmittel oder Medikamente und haben ein offenes Ohr für sie, „denn die geistliche Hilfe ist noch wichtiger als die materielle“, zeigt sich Schwester Annie überzeugt.

Ordensschwestern in Syrien: Hilfe in Krieg, Not und Elend:

In Syrien etwa lebten 85 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, die Löhne reichten oft nicht einmal für eine Woche. „Vor dem Krieg sahen wir vereinzelt Kinder auf der Straße betteln. Heute sind es jeden Tag hunderte. Es gibt viele Organisationen, die Frauen helfen. Ich unterstütze an die 200 Frauen, aber was ist mit dem Rest?“, fragt die Ordensfrau.

 

Der Libanon und Syrien seien einst wichtige Leuchttürme der christlichen Präsenz im Nahen Osten gewesen, erklärten Schwester Helen und Schwester Annie. „Bitte helfen Sie, dass diese Länder wieder leuchten können. Hilfswerke wie ,Kirche in Not’ tun das, indem sie weiterhin an die christliche Präsenz im Nahen Osten glauben und den Menschen dort helfen.“

Unterstützen Sie den Einsatz der „Schwestern Jesu und Mariens“ für Frauen und notleidende Familien sowie den Einsatz der Kirche in Syrien und dem Libanon mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT

LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02

BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Syrien oder Libanon

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