Seit dem 10. November seien in der Region mehrere Dörfer von dschihadistischen Kämpfern angegriffen worden. Die Täter, die sich als Angehörige des „Islamischen Staates“ (IS) bezeichnen, hätten Häuser in Brand gesteckt und Menschen verschleppt, darunter auch Frauen und Kinder. Während sich der Terror seit 2017 besonders auf die Provinz Cabo Delgado im äußersten Norden von Mosambik konzentriert, ist nun erneut auch die Nachbarprovinz Nampula betroffen.
Besonders schlimm sei die Lage im Küstenort Memba. „Memba ist jetzt eine verlassene Stadt“, sagte der Bischof. Das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) schätzt, dass bei der jüngsten Gewaltwelle rund 128 000 Menschen fliehen mussten. Die Angst vor neuen Angriffen führe zu weiteren Fluchtbewegungen; zudem sei in der Region die Cholera ausgebrochen.
Die katholische Kirche setze sich erneut für Versorgung der Terror-Überlebenden ein, berichtete Bischof Vera. Doch die benötigten Hilfsgüter seien knapp: „Wir brauchen dringend Lebensmittel und Hygieneartikel, Decken und weitere Dinge für die bedürftigsten Menschen, insbesondere Frauen und Kinder.“
„Wir brauchen dringend Ihre Unterstützung“
Seit nunmehr acht Jahren wird der Norden von Mosambik von Terrorangriffen erschüttert. Die Täter gelten als Splittergruppen des IS und rekrutieren sich aus Kämpfern, die aus der Region oder Nachbarländern stammen. Neben einer islamistischen Agenda verfolgen die Terroristen auch wirtschaftliche Interessen: Vor der Küste Mosambiks gibt es reiche Erdölvorkommen.
Der im Oktober veröffentlichte Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ stuft Mosambik in die Kategorie rot für schwere Verfolgung ein und bilanziert: „Insbesondere 2024 kam es zu einer drastischen Eskalation antichristlicher Gewalt (…). Vor dem Hintergrund des expandierenden Einflusses dschihadistischer Gruppen, der politischen Unruhen und einem schwachen Staat in einem Großteil des Nordens des Landes sind die Bedingungen für Menschenrechte und Religionsfreiheit weiterhin sehr prekär.“
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