Dem Bericht zufolge kommt es in 24 Staaten, wie zum Beispiel Nordkorea, China, Indien oder Nigeria, zu Verfolgung von Anhängern verschiedener Religionen und Weltanschauungen; 38 Länder fallen unter die Kategorie Diskriminierung, darunter Ägypten, Äthiopien, Mexiko, Türkei oder Vietnam.
Insgesamt leben „Religionsfreiheit weltweit 2025“ zufolge mehr als 5,4 Milliarden Menschen, also rund 65 Prozent der Weltbevölkerung, in einem Umfeld, das die freie Religionsausübung behindere oder massiv dagegen vorgehe. Wie viele Gläubige tatsächlich verfolgt würden, sei jedoch seriös nicht zu ermitteln.
Der Bericht erscheint alle zwei Jahre. Die Studie ist die einzige umfassende Analyse der Religionsfreiheit, die nicht von einer staatlichen Einrichtung kommt. Der Beobachtungszeitraum erstreckt sich von Januar 2023 bis Dezember 2024.
Anders als in den Vorjahren stellt „Religionsfreiheit weltweit 2025“ als Hauptursache für Diskriminierung und Verfolgung das Verhalten autoritärer Regierungen und Regime in den Mittelpunkt. Der Bericht fasst 52 Staaten unter diese Kategorie, darunter neben den „Dauerbrennpunkten“ wie China oder Nordkorea, auch Iran, Nicaragua, Saudi-Arabien oder Turkmenistan.
Besonders die dschihadistische Gewalt destabilisiere nach wie vor ganze Weltregionen, schreibt der Bericht. Von der Sahelzone bis Pakistan breiteten sich dschihadistische Netzwerke aus. Darunter litten Christen, aber ebenso Muslime, die den Extremismus ablehnten.
Nationalistische Bewegungen, die Herkunft an eine bestimmte Religionszugehörigkeit knüpfen, stehen an dritter Stelle der aktuellen Bedrohungen für die Religionsfreiheit. Die Studie sieht solche ethno-religiöse Strömungen unter anderem in Indien, Nepal, Sri Lanka oder im Heiligen Land.
24 Länder nimmt die Studie „unter Beobachtung“. In Staaten, wie zum Beispiel Belarus, Ghana, Libanon, Mauritius oder Südsudan, nähmen Intoleranz, Extremismus und staatliche Einmischungen in das religiöse Leben zu.
Bitter fällt die Bilanz in Vergleich mit dem Vorgängerbericht aus dem Jahr 2023: In nahezu allen Ländern aus der Kategorie „Verfolgung“ oder „Diskriminierung“ habe sich die Lage verschlechtert. Lediglich in Kasachstan und Sri Lanka gebe es einige positive Entwicklungen, stellt der Bericht fest.
Besorgt zeigt sich der Bericht über die weltweite Zunahme antisemitischer und antimuslimischer Vorfälle besonders nach dem Hamas-Überfall in Israel und dem darauffolgenden Gaza-Krieg. Staatliche Behörden hätten hier vielfach unzureichend reagiert.
Besonders betroffen von religiöser Gewalt seien nach wie Frauen und Mädchen, die religiösen Minderheiten angehörten, so der Bericht. In Ländern wie Pakistan, Ägypten oder Mosambik sei es zu schweren Gewaltakten gegen Frauen wie Entführungen, Zwangsehen und -konversionen sowie sexuellen Übergriffen gekommen. Diese würden nach wie vor viel zu wenig strafrechtlich verfolgt.
Neben allen besorgniserregenden Entwicklungen stellt der Bericht aber auch eine ermutigende Tendenz fest: Trotz schlechter werdenden Rahmenbedingungen zeigten Glaubensgemeinschaften „unerschütterliches Engagement als Friedensvermittler, in der Nothilfe oder in der Seelsorge“.
In vielen Regionen seien Glaubensgemeinschaften wichtige Bildungsträger und förderten so sozialen Zusammenhalt und Dialog. Vor diesem Hintergrund sei „Religionsfreiheit kein Privileg, sondern ein grundlegendes Menschenrecht“.
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