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Zentralafrikanische Republik: „Der Bürgerkrieg hat die Religionen geeint“

Zentralafrikanische Republik: „Der Bürgerkrieg hat die Religionen geeint“

13.04.2023 aktuelles
Laut Dieudonné Kardinal Nzapalainga hat der anhaltende Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik die Religionen des Landes näher zueinander gebracht: „Letztendlich hat diese Krise, so schrecklich sie ist, eine positive Wirkung auf die Einheit unter uns gehabt“, erklärte der Kardinal bei einem Besuch bei KIRCHE IN NOT in Königstein im Taunus.

 

In seinem Erzbistum Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, gebe es „wunderbare Bewegungen der Brüderlichkeit“: Junge Christen und Muslime würden sich gegenseitig beim Wiederaufbau zerstörter Gotteshäuser helfen.

Gruppenfoto mit Unbeschuhten Karmeliten aus Bangui (Zentralafrikanische Republik)
Der Kardinal betonte, dass es sich bei dem seit 2013 andauernden Krieg in der Zentralafrikanischen Republik um keine religiöse Auseinandersetzung handelt. Das hätten muslimische und christliche Geistliche stets gemeinsam betont: „Wir haben uns immer geschlossen gegen die Gefahr gewandt, diesen Krieg zu einem Glaubenskrieg zu machen, und das hat sich ausgezahlt.“

 

Spannungen „von außen auferlegt“

Die „freundschaftlichen Beziehungen“ zwischen christlichen und muslimischen Vertretern seien nie abgebrochen. Die Spannungen seien der Zentralafrikanischen Republik „von außen auferlegt“ worden, sagte Nzapalainga.

Erzbischof Dieudonné Nzapalainga (Bangui/Zentralafrikanische Republik) im Gespräch mit Gläubigen.
Die Zusammenarbeit der Religionen in der Zentralafrikanischen Republik zeige, „dass religiöse Konflikte vermeidbar sind“, betonte Nzapalainga: „Wir Religionsvertreter sind wie die Eltern einer Familie, wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Die Gesellschaftsstruktur der Zentralafrikanischen Republik, in der jeder einen Cousin oder einen Onkel hat, der einer anderen Religion angehört, hat uns bei dieser Friedensarbeit geholfen.“

 

Kirche auch in eroberten Gebieten präsent

Die katholische Kirche in der Zentralafrikanischen Republik versuche nun auch wieder, die von Rebellen gehaltenen Gebiete im Nordwesten des Landes zu erreichen, zum Beispiel im Gebiet der Diözese Bossangoa: „Wir haben dort eine kirchliche Schule und bereiten junge Priester darauf vor, in diese gefährliche Gegend zu gehen.“

Die kirchlichen Mitarbeiter könnten so in Gebiete gelangen, die für die Regierung oder andere Organisationen nicht zugänglich seien, betonte der Kardinal: „Das birgt natürlich Risiken. Aber uns Leben ist klein im Vergleich zu den Erwartungen der Menschen, die Hilfe brauchen.“

Prozession in der Zentralafrikanischen Republik (Foto: Aurelio Gazzera).
In der Zentralafrikanischen Republik tobt seit 2013 ein Bürgerkrieg. Damals eroberten aus dem Norden kommende mehrheitlich muslimische Séléka-Milizen die Hauptstadt Bangui. Regierungstruppen und überwiegend christliche Milizen, die sogenannte Anti-Balaka, eroberten die Macht zurück.

 

Eines der ärmsten Länder der Erde

Beide Gruppen werden für schwere Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht. Nach wie vor sind Landesteile in der Hand der Rebellen.

Die Zentralafrikanische Republik gilt als eines der ärmsten Länder der Erde. Rund drei Viertel der fünf Millionen Einwohner sind Christen, 13 Prozent Muslime.

Unterstützen Sie die leidgeprüfte Bevölkerung und den Einsatz der Kirche in der Zentralafrikanischen Republik! Spenden Sie online oder auf folgendes Konto:

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