„Ich bin Papst Franziskus mehrfach begegnet, er hat dabei immer wieder sein Wohlwollen für unseren Einsatz gezeigt“, sagte Lynch. Besonders in Erinnerung sei ihr die Reise mit Papst Franziskus in den Irak, bei der sie im März 2021 als Vertreterin der Vereinigung der Ostkirchenhilfswerke ROACO der Delegation angehörte. Er besuchte dort unter anderem die Ninive-Ebene, in der KIRCHE IN NOT zahlreiche Wohnhäuser von Christen sowie Kirchen und Klöster wiederaufgebaut hat. „Im Flugzeug hatte ich damals die Gelegenheit, mit Papst Franziskus zu sprechen“, erinnert sich Lynch. „Er hat KIRCHE IN NOT und den Wohltätern des Hilfswerks sehr für alles gedankt, was wir für die Christen im Nahen Osten und weltweit tun. Das hat er auch bei anderen Gelegenheiten zum Ausdruck gebracht“, betonte die Präsidentin.
2017 signierte Papst Franziskus ein gespendetes Auto der Marke Lamborghini und ließ es versteigern. Ein Drittel des Erlöses ging an KIRCHE IN NOT mit der Bitte, damit Projekte für Christen im Irak zu unterstützen. „Aktionen wie diese unterstreichen den feinen Humor des Papstes, für den ihn so viele Menschen geliebt haben“, betonte Lynch.
Im August und September 2019 empfing Franziskus weitere Delegationen von KIRCHE IN NOT. Dabei segnete er 6000 Rosenkränze und eine Ikone – Teil einer pastoralen Initiative des Hilfswerks zusammen mit den lokalen Kirchen in Syrien, um den Hinterbliebenen von Kriegsopfern Trost zu spenden. Nach der Segnung der Rosenkränze am 15. August hatte Papst Franziskus den damaligen Geschäftsführenden Präsidenten Thomas Heine-Geldern zum Angelusgebet am Fenster des Apostolischen Palastes eingeladen und dabei nochmals zum Gebet für Syrien aufgerufen.
„In unzähligen Reden hat Papst Franziskus Stellung bezogen für die verfolgten Christen und das Menschenrecht auf Religionsfreiheit. Jede diese Äußerungen, jedes Gebet, jede Geste der Zuwendung hat unsere Projektpartner getröstet und ihnen ihre Würde zurückgegeben. Dafür sind wir unendlich dankbar“, sagte Lynch.
Papst Franziskus habe auch unbeirrt von einer „höflichen“, versteckten Diskriminierung von Christen gesprochen, die sich in der westlichen Welt immer weiter ausbreite, betonte die KIRCHE-IN-NOT-Präsidentin. „Wir sind dem Heiligen Vater dankbar für diese mutige Analyse. Das sollte uns aufrütteln, gemeinsame Werte zu bewahren, die Gläubigen aller Religionen heilig sind.“
Unvergessen seien auch die zahlreichen Bemühungen von Papst Franziskus im ökumenischen und interreligiösen Dialog. Ausdruck davon sei zum Beispiel die Erklärung von Abu Dhabi, in der Franziskus gemeinsam mit muslimischen Religionsführern zur Brüderlichkeit aller Menschen aufrief. „Für unsere Projektpartner im Nahen Osten und in Afrika ist dieser Dialog ein sehnlicher Wunsch und eine Notwendigkeit, um gemeinsam gegen Intoleranz und Fundamentalismus aufzutreten und die Religionsfreiheit für alle Menschen zu gewährleisten. Papst Franziskus hat auch hier Maßstäbe gesetzt“, betonte Lynch.
Das gelte auch für die Begegnung von Papst Franziskus mit Schiitenführer Ajatollah Ali al Sistani während seiner Irakreise 2021: „Dieser mutige Schritt hat der christlichen Minderheit im Irak mehr Aufmerksamkeit verschafft und war ein wichtiger Schritt hin zu mehr Gleichberechtigung – auch wenn dieses Ziel noch längst nicht erreicht ist.“
2017 hatten das Zusammentreffen und die gemeinsame Erklärung von Papst Franziskus mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill auf Kuba internationale Beachtung hervorgerufen. „Auch wenn dieser Dialog infolge des Ukrainekriegs schwere Rückschläge erlitten hat: Die Tür muss offenbleiben“, erklärte Regina Lynch. „So viele Christen sind zur Zeit des Kommunismus für den gemeinsamen Glauben gestorben. Die Aussöhnung ist nach den jüngsten Ereignissen sicher ein langer Weg, aber sie entspricht dem Auftrag Jesu.“
Nicht nur im Einsatz für Religionsfreiheit und verfolgte Christen habe es viele Berührungspunkte mit dem verstorbenen Papst gegeben, sondern auch im Einsatz für Evangelisierung und Gebet: So hatte Papst Franziskus zum Beispiel mehrfach seine Unterstützung für die internationale Aktion „Eine Million Kinder beten den Rosenkranz“ ausgedrückt, zu der KIRCHE IN NOT jedes Jahr einlädt. So sagte er beispielsweise im Oktober 2021 auf dem Petersplatz: „Die Stiftung KIRCHE IN NOT veranstaltet die Kampagne ,Eine Million Kinder beten den Rosenkranz’ für Einheit und Frieden. Ich ermutige zu diesem schönen Ereignis, an dem Kinder auf der ganzen Welt beteiligt sind.“
Die Geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT, Regina Lynch, betont: „Wir trauern um einen Botschafter des Dialogs und der Barmherzigkeit. Gott vergelte ihm seinen treuen Dienst. Wir werden die Mission von Papst Franziskus gerade im Einsatz für die „Menschen an den Rändern“ fortsetzen und stellen uns als Päpstliche Stiftung auch dem künftigen Heiligen Vater zur Verfügung, wie wir es seit Beginn unseres Werkes getan haben.“
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