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Russland: Renovierung eines Kinderhospizes in Sankt Petersburg

Russland: Renovierung eines Kinderhospizes in Sankt Petersburg

05.10.2020 HILFSPROJEKT


Seit 17 Jahren unterstützt KIRCHE IN NOT das erste russische Kinderhospiz, das 2003 von dem orthodoxen Priester Aleksandr Tkachenko gegründet worden war. Er hatte in den USA eine Spezialausbildung zum Krankenhausseelsorger absolviert und verstand, dass auch in Russland dringender Bedarf an verbesserten Betreuungsmöglichkeiten unheilbar kranker Kinder und ihrer Familien bestand.

Denn bis dahin wurden die Kinder in der Regel einfach aus dem Krankenhaus nach Hause geschickt, wenn es keine Hoffnung auf eine erfolgreiche Behandlung mehr gab. Die Familien waren komplett auf sich gestellt.

Mutter mit Kind im Hospiz in Sankt Petersburg.

Zunächst begann alles ganz klein: Der junge Priester packte ein Auto mit Hilfsgütern voll und besuchte betroffene Familien zu Hause. Als er aber sah, dass das nicht reichte, gründete er in enger Zusammenarbeit mit Fachärzten und Psychologen das erste Kinderhospiz in Sankt Petersburg. Die kranken Kinder werden nicht nur medizinisch kompetent versorgt, sondern sie und ihre Familien werden in liebevoller Weise rundum unterstützt.

Medizinische, soziale und seelsorgliche Hilfe

Das Angebot reicht von verschiedenen Therapieformen, die die Lebensqualität der zumeist krebskranken Kinder erhöhen, bis hin zu der hingebungsvollen Bemühung, den Kindern jede nur erdenkliche Freude zu bereiten und ihnen ein möglichst normales, kindgerechtes Leben zu ermöglichen.

Alexandr Tkachenko besucht ein Kind im Hospiz in Sankt Petersburg.

Manche Kinder sind zu dem Zeitpunkt, wenn sie in das Hospiz kommen, schon so an ihre Einsamkeit, ihren Schmerz und ihre Isolation gewöhnt, dass es schwer ist, sie dazu zu motivieren, sich fröhlichen Aktivitäten zu öffnen.

Liebevolle Betreuung

Liebevolle Sozialpädagoginnen betreuen diese Kinder mit großer Feinfühligkeit. Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Priester, freiwillige Helfer – sie alle arbeiten Hand in Hand, um den Kindern und ihren Familien das schwere Los zu erleichtern.

Patriarch Kirill, Oberhaupt der russischen orthodoxen Kirche, bei einem Besuch des Kinderhospizes in Sankt Petersburg.

Wichtig ist dabei auch die seelsorgerische Komponente: „Wir predigen nicht am Krankenbett, aber die Menschen kommen in so einer Situation mit vielen sehr tiefen Fragen zu uns. Wir Priester versuchen, ihnen dabei zu helfen, inneren Frieden zu finden“, sagt der Priester Aleksandr Tkachenko. Auch Familien, die ihre kranken Kinder zu Hause betreuen, werden bei der Pflege medizinisch, psychologisch und seelsorglich unterstützt.

Weiteres Hospiz in Moskau eröffnet

Inzwischen konnte er ein weiteres Hospiz in Moskau eröffnen, und sein Beispiel hat Nachahmer gefunden. Vater Aleksandr ist ein gefragter Experte auf dem Gebiet der Hospizarbeit geworden.

Alexandr Tkachenko mit Kindern im Hospiz in Sankt Petersburg.

Für KIRCHE IN NOT ist dieses Projekt eines der gelungenen Beispiele für eine fruchtbare und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Katholischer und Russisch-Orthodoxer Kirche, für die sich das Hilfswerk seit bald 30 Jahren einsetzt. Seit dem historischen Treffen zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kirill in Havanna im Februar 2016 wurde diese Zusammenarbeit noch intensiviert.

Gelungenes ökumenisches Projekt

Zu diesem Ziel wurde eine ökumenische Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die einerseits konkrete Projekte, andererseits aber auch den Erfahrungsaustausch zwischen den beiden Konfessionen fördert.

Das Kinderhospiz in Sankt Petersburg ist ein Musterbeispiel einer konkreten Zusammenarbeit zugunsten leidender Menschen, aber Tkachenko ist auch ein gefragter Gast bei ökumenischen Konferenzen zu Themen aus der Krankenhausseelsorge, Ethik und Hospizarbeit.

Zahlen und Fakten

Mit 30.000 Euro unterstützen wir die dringende Renovierung des Kinderhospizes in Sankt Petersburg.
Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende.