Ebenfalls am 17. November hatten internationale Medien gemeldet, dass in Maga im nordwestlichen Bundesstaats Kebbi eine staatliche Schule überfallen wurde. Eine lokale Quelle, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss, bestätigte gegenüber KIRCHE IN NOT den Vorfall: „Gerade als wir dachten, es gäbe eine kleine Ruhepause bei den Morden und Entführungen, hat uns die Nachricht schockiert, dass etwa 25 Mädchen entführt worden sind, die genaue Zahl ist noch nicht bekannt.“ Bei dem Versuch, die Schülerinnen zu schützen, sei der stellvertretende Schulleiter getötet worden.
Die anonyme Quelle erklärte außerdem, dass der Bezirk, in dem sich die Schule befindet, einer der religiös vielfältigsten im Bundesstatt Kebbi sei. In mehreren Gemeinden im mehrheitlich muslimisch geprägten Norden Nigerias lebten zahlreiche Christen. Deshalb befänden sich unter den entführten Mädchen auch einige Christinnen, auch der ermordete Lehrer sei Christ gewesen.
Zu beiden Taten hat sich bislang noch keine Gruppierung bekannt; Beobachter weisen darauf hin, dass kriminelle Banden in der Region immer gewaltbereiter auftreten und ihre Taten stärker koordinieren. Auch sind im Norden Nigerias nach wie vor dschihadistische Gruppen wie Boko Haram oder der Islamische Staat Westafrika (ISWAP) aktiv.
Informationen von KIRCHE IN NOT zufolge gehört Nigeria weltweit zu den gefährlichsten Ländern für Priester und Ordensfrauen – es kommt regelmäßig zu Entführungen. Auch gab es in der Vergangenheit bereits mehrere Massenentführungen von Mädchen; der international bekannteste Fall ereignete sich im Jahr 2014 in Chibok, wo Dschihadisten 276 Schülerinnen entführten. Über 80 von ihnen gelten noch heute als vermisst.
Der Ende Oktober erschienene Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2025“ von KIRCHE IN NOT stuft Nigeria in die Kategorie „rot“ ein – das Land ist mit schweren, anhaltenden und systematischen Verletzungen der Religionsfreiheit konfrontiert. Diese treffen viele Christen, die rund die Hälfte der Einwohner Nigerias ausmachen. Gleichzeitig hält der Bericht fest: „Auch wenn Christen am meisten unter extremistischer Gewalt zu leiden haben, gehört zur Wahrheit auch, dass die Terrorgruppen fast ausschließlich in den Bundesstaaten mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung aktiv sind und ihre Gewalt somit nicht nur Christen, sondern auch Muslime trifft.“
Die Zusammenfassung des Berichts „Religionsfreiheit weltweit 2025“ zum Herunterladen und die Länderberichte finden Sie unter: www.religionsfreiheit-weltweit.de
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Nigeria
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