Die Überfälle, die lokalen Quellen zufolge militanten Angehörigen der Fulani-Hirtengemeinschaft zugeschrieben werden, ereigneten sich zwischen dem 24. und 26. Mai in mehreren Dörfern im Bundesstaat Benue. Unter den Opfern befinden sich ein Polizist sowie zahlreiche Zivilisten, die offenbar gezielten Angriffen auf landwirtschaftlich geprägte Siedlungen zum Opfer fielen.
Zur gleichen Zeit wurde ein Landwirt, der gerade seine Arbeit beendet hatte, auf seiner Farm erschossen.
In einer Stellungnahme kritisierte Pater Oliver Ortese, Vorsitzender des Internationalen Beirats der Diözese Makurdi im Südosten Nigerias, die Untätigkeit der Sicherheitskräfte während des Angriffs: „Ganz in der Nähe befindet sich ein Militärposten mit Soldaten der nigerianischen Armee. Und genau dort ereignete sich der Angriff. Das wirft viele Fragen auf. Haben die Soldaten während der Schießerei geschlafen?”
Die in Aondona lebenden Priester und Ordensschwestern konnten nach Taraku fliehen, einem nahe gelegenen Dorf, wo zahlreiche Überlebende der Tragödie in der katholischen Kirche St. Patrick Zuflucht fanden.
Ebenfalls am 25. Mai wurden im Dorf Yelewata in der Region Guma drei Mitglieder einer Familie getötet – ein Vater, sein jugendlicher Sohn und ein zweijähriger Junge. Die Mutter wurde schwer verletzt. Zuvor war ein 67-jähriger Bauer brutal misshandelt worden, seine Maniok-Ernte wurde zerstört.
Der bislang letzte gemeldete Angriff ereignete sich ebenfalls am 26. Mai: Bewaffnete Männer eröffneten das Feuer auf Anwohner und Reisende und verletzten sechs Menschen auf der Straße von Naka nach Adoka. Eine Person wurde dabei getötet.
Pater Ortese verurteilte die verheerenden Auswirkungen der wiederholten Überfälle auf die lokalen Gemeinden: „Sie führen zu humanitären Krisen, weil die Überlebenden in Lagern Zuflucht suchen müssen, wo sie als Bettler um ihr Überleben kämpfen. Man kann sich kaum vorstellen, wie unsere Realität hier aussieht – das ist Horror. Das ist Terror.”
KIRCHE IN NOT bittet um Gebete für die Verstorbenen, für die von der Gewalt betroffenen Familien, für die Genesung der Verletzten und für die sichere Rückkehr der Entführten. Das Hilfswerk unterstützt die Diözese mit Nothilfe, Traumabehandlung und pastoralen Projekten und fordert besseren Schutz für gefährdete Gemeinden.
Gleichzeitig ruft KIRCHE IN NOT die internationale Gemeinschaft zur Solidarität mit den Opfern dieser Gewalt auf.
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