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Weißrussland: Weitere Behinderungen für kirchliche Arbeit

Weißrussland: Weitere Behinderungen für kirchliche Arbeit

07.09.2020 aktuelles
Infolge der Massenproteste und gewaltsamen Auseinandersetzungen nach den Präsidentschaftswahlen in Weißrussland setzen sich die Repressalien gegen die Arbeit der Kirche weiter fort.

 

So teilte die römisch-katholische Kirche in Weißrussland auf ihrem Internetportal mit, dass Ende August bislang unbekannte Täter an Büroräumen der Pfarrei St. Simon und St. Helena in Minsk die Schlösser ausgetauscht hätten. Einige Tage zuvor sei der Pfarrei der Strom abgestellt worden und Sicherheitsbeamte hätten den Zugang zur Kirche blockiert.

Demonstranten beten (Foto: Witalij Poliniewski/Catholic.by).
Die Pfarrei St. Simon und St. Helena ist ein wichtiges geistliches Zentrum der weißrussischen Hauptstadt. Am 5. September hatten sich dort mehrere hundert Menschen versammelt, um für die Einheit des Landes und die Opfer der Massenproteste zu beten, darunter auch Vertreter ausländischer Botschaften und anderer Religionen.

 

Gebet für die Opfer der Proteste

Für den 11. September ist ein stadtweiter Kreuzweg angekündigt, bei dem die katholischen Gläubigen um die Rückkehr ihres Erzbischofs Tadeusz Kondrusiewicz beten wollen.

Wie zahlreiche internationale Medien berichteten, war dem Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz in Weißrussland und Erzbischof von Minsk-Mahiljou am 31. August an der polnisch-weißrussischen Grenze die Wiedereinreise verweigert worden.

Eine Demonstrantin übergibt einem Ordnungshüter Blumen. (Foto: Wiktor Wieden/KIRCHE IN NOT)
Die Osteuropa-Referentin von KIRCHE IN NOT, Magda Kaczmarek, erklärte dazu: „Wir müssen daran denken, dass Erzbischof bereits 74 Jahre und nicht völlig gesund ist. Eine solche Behandlung kann negative Folgen auf seinen Gesundheitszustand haben.“ Kondrusiewicz hatte im August die Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten öffentlich kritisiert.

 

Aus seinem „Exil“ in Polen hat sich der Erzbischof vergangene Woche an die Gläubigen und „alle Menschen guten Willens“ gewandt. Er bat sie um das Gebet für eine Lösung der gesellschaftspolitischen Krise, die er als „beispiellos“ bezeichnete. „In diesem Land, das in der Welt als friedlich und gemäßigt angesehen wird“ habe ein Bruder „seine Hand gegen den anderen Bruder erhoben.“

Eine Frau trägt bei den Protesten in Minsk eine Ikone (Foto: Witalij Poliniewski/Catholic.by).
Der Erzbischof rief zu „Vergebung und Barmherzigkeit“ auf. Er regte an, im September in allen Kirchen des Landes um die Fürsprache des Erzengels Michael, des Schutzpatrons von Weißrussland, zu beten, um eine „Verschlimmerung des Konflikts aufzuhalten und schnellstmöglich eine Lösung zu finden“. Eine Statue des Erzengels Michael wird alle vier katholischen Diözesen des Landes besuchen.

 

Über eine Million der 9,5 Millionen Weißrussen gehören der römisch-katholischen Kirche an, rund 10 000 der unierten griechisch-katholischen Kirche. KIRCHE IN NOT ruft zu Gebet und Hilfe für die Menschen in Weißrussland auf.

Um die Arbeit der katholischen Kirche in Weißrussland weiterhin unterstützen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden – online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Weißrussland

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