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Uruguay: Mess-Stipendien für alte und kranke Priester

Uruguay: Mess-Stipendien für alte und kranke Priester

11.07.2018 HILFSPROJEKT

Kaum jemand hat die Bedeutung des Priestertums in so eindringliche Worte gefasst wie der heilige Jean-Marie Vianney, der berühmte Pfarrer von Ars. Er sagte einmal: „Ohne das Sakrament der Weihe hätten wir den Herrn nicht. Wer hat ihn da in den Tabernakel gesetzt? Der Priester! Wer hat eure Seele beim ersten Eintritt in das Leben aufgenommen? Der Priester! Wer nährt sie, um ihr die Kraft zu geben, ihre Pilgerschaft zu vollenden? Der Priester! Wer wird sie darauf vorbereiten, vor Gott zu erscheinen, indem er sie zum letzten Mal im Blut Christi wäscht? Der Priester, immer der Priester.”

Mehr als 400 000 Priester wandeln in der Eucharistie Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi. Manche von ihnen sind schon alt und krank und können kaum noch ihre Hände mit dem Kelch erheben.

Kinder aus Uruguay freuen sich über die Kinderbibel von KIRCHE IN NOT.
Gottesdienst in Uruguay.
Die älteren Priester feiern gemeinsam mit Ordensschwestern die Osternacht.

Dennoch feiern sie das Opfer Christi treu und unermüdlich: So wie beispielsweise 18 kranke und alte Priester in einem Priesteraltenheim in Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay.

Seit 100 Jahren Trennung zwischen Staat und Kirche

Die Kirche hat in Uruguay einen wesentlich geringeren Einfluss in der Gesellschaft als in anderen Ländern Lateinamerikas. Nur gut die Hälfte der Einwohner gibt an, katholisch zu sein, und die Religiosität wurde ins Privatleben verbannt.

Das Land schaut auf die längste laizistische Geschichte zurück. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts begann dieser Prozess. Der Jesuitenorden wurde 1859 des Landes verwiesen, die Friedhöfe zwölf Jahre später verstaatlicht. Seitens antiklerikaler liberaler Kreise kam es immer wieder zu Provokationen, beispielsweise wurden ausgerechnet am Karfreitag Gratisgrillfeste veranstaltet, zu denen die Bevölkerung eingeladen wurde.

Jean Marie Vianney, der heilige Pfarrer von Ars (Foto: Sanctuaire d’Ars).

1917 wurde schließlich die strikte Trennung zwischen Staat und Kirche in der Verfassung verankert. Christliche Feiertage gibt es in Uruguay offiziell nicht. So steht statt Weihnachten „Tag der Familie“ im Kalender, statt der Kar- und Ostertage „Woche des Tourismus“. Auch die Gesetzgebung steht in vielen Punkten im Widerspruch zur Lehre der katholischen Kirche.

Viele Priester in Uruguay leben am Existenzminimum, besonders dann, wenn sie alt und krank sind. Die 18 betagten Geistlichen in dem Priesteraltenheim in Montevideo haben ihr Leben lang Gott und der Kirche treu gedient. Nun, da sie am Ende ihres Lebens angekommen sind, sollen sie Liebe und Dankbarkeit für ihren Dienst erfahren.

Viele Priester leben am Existenzminimum

Daher möchten wir ihnen mit Mess-Stipendien helfen. Sie feiern dann die heilige Messe in den Anliegen unserer Wohltäter und erhalten dafür einen kleinen Betrag, der es ihnen gestattet, das kirchliche Heim, in dem sie untergebracht sind, zu unterstützen und für ihre persönlichen Bedürfnisse, wie beispielsweise Medikamente, aufzukommen.

Insgesamt helfen wir mit 14.580 Euro, so dass jeder der alten Priester monatlich Mess-Stipendien in Höhe von 67,50 Euro erhält. Damit können wir diesen betagten Priestern unsere Liebe und Dankbarkeit erweisen.

Zahlen und Fakten