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Demokratische Republik Kongo: 70 Leichen in einer Kirche gefunden

Demokratische Republik Kongo: 70 Leichen in einer Kirche gefunden

24.02.2025 aktuelles
Mehr als 70 Leichen sind in einer protestantischen Kirche in einem Dorf in der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo gefunden worden. Dies berichten lokale Quellen, mit denen KIRCHE IN NOT in Kontakt steht. Der Vorfall ereignete sich zwischen dem 12. und 15. Februar im Dorf Maiba in der Region der Stadt Lubero nahe der Grenze zu Uganda.

 

Am 12. Februar drangen Rebellen einer islamistischen Terrorgruppe ugandischer Herkunft in das Dorf ein und nahmen etwa 100 Menschen als Geiseln, wie die Kontaktpersonen unseres Hilfswerks berichteten, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben müssen. „Am 15. Februar wurden 70 Leichen in einer evangelischen Kirche entdeckt, viele von ihnen waren gefesselt und einige enthauptet. Unter den Opfern waren Frauen, Kinder und ältere Menschen“, so die lokale Quelle.

Lager für Flüchtlinge aus der Region Goma (Demokratische Republik Kongo) auf einem Kirchengelände.
Denselben Quellen zufolge wurde das Massaker von Maiba mutmaßlich von der bewaffneten islamistischen Gruppe Allied Democratic Forces (ADF) verübt, die in Uganda und der Demokratischen Republik Kongo operiert und die lokale Bevölkerung seit mehr als einem Jahrzehnt terrorisiert. „Die islamistischen Gruppen haben ihre Angriffe und Überfälle auf abgelegene Dörfer ausgeweitet und bereits Tausende von kongolesischen Zivilisten getötet. Früher fanden sie in anderen Gebieten statt, aber jetzt ist es Lubero, das angegriffen wird“, sagte die lokale Quelle gegenüber KIRCHE IN NOT .

 

Bereits Tausende Zivilisten getötet

Man gehe davon aus, dass es in den Ortschaften Komplizen der Terroristen gebe, die ihre Operationen unterstützen. „Und das ist es, was wirklich Angst macht“, fügte sie hinzu und betonte die schwierige Situation, in der sich die Bewohner der Region befinden.

Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo an der Grenze zum Nachbarland Uganda.
Das Massaker erfolgt zu einem für die Region kritischen Zeitpunkt, da sich die humanitäre Lage in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu verschlechtert hat. Hier kommt es zu Kämpfen zwischen den Rebellen der bewaffneten Gruppe M23, die mutmaßlich vom Nachbarland Ruanda unterstützt wird, und kongolesischen Streitkräften.

 

Eine halbe Million Menschen auf der Flucht

Die M23 hat in der Region bereits wichtige Städte wie Goma und Bukavu eingenommen. Seit Dezember 2024 haben sich die Kämpfe verschärft. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) seien eine halbe Million Menschen aus Nord-Kivu zur Flucht gezwungen. Neben der wachsenden Besorgnis über die Aktivitäten der ADF äußerte die Kontaktperson von KIRCHE IN NOT auch die Befürchtung, dass die Gruppe M23 in den kommenden Tagen Butembo, die zweitgrößte Stadt Nord-Kivus, einnehmen könnte.

Militär der Demokratischen Republik Kongo in der Nähe der Stadt Goma (Archivbild, Foto: MONUSCO/Clara Padovan
„Wir leben in sehr schwierigen Zeiten. Jeden Moment warten wir darauf, dass die Rebellen in die Stadt einmarschieren, denn sie sind nur 70 km von hier entfernt. In Butembo herrscht eine große Panik, denn der Krieg steht buchstäblich vor unserer Haustür. Wir haben gesehen, wie andere Regionen im Chaos versanken, und jetzt scheinen wir an der Reihe zu sein.“

 

„Das Gebet erhält unsere Hoffnung aufrecht“

Die Kontaktperson schließt mit der Bitte um das Gebet: „Beten wir fest. Es ist das Gebet, das unsere Hoffnung inmitten dieser Situation, die wir durchleben, aufrechterhält.“

Unterstützen Sie die Arbeit der Kirche in der Demokratischen Republik Kongo mit Ihrer Spende – online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Demokratische Republik Kongo

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