Kardinal Woelki wies darauf hin, dass Christenverfolgung weltweit „kontinuierlich steigt“. Gläubige seien Angst, Terror und Gewalt ausgesetzt „in einem Ausmaß, dass wir uns nicht vorstellen können oder erleben wollen“. Christen seien die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft der Welt. Besorgt zeigte sich der Kardinal darüber, dass auch im „relativ sicheren Europa“ Sachbeschädigungen und Vandalismus gegenüber kirchlichen Einrichtungen sowie „Diskriminierung und Mobbing“ gegenüber Gläubigen zunähmen.
„Wie können wir mit dieser Situation umgehen“, fragte Woelki. Die christliche Antwort sei „beten, über verfolgte Christen reden und hoffen“. Auch im Hinblick auf Christenverfolgung gelte: „Schweigen hilft nur den Tätern.“ Gemeinsam könne man viel für verfolgte Christen tun, sagte Woelki: „Wir können und müssen Einfluss nehmen auf Politik und Wirtschaft.“
Als weltkirchlicher Gast war auf Einladung von KIRCHE IN NOT Bischof Wilfred Chikpa Anagbe aus Makurdi in Nigeria zum „Red Wednesday“ gekommen. Im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas leiden Christen unter islamistischem Terror, kriminellen Banden und ethnisch-religiösen Konflikten. „Nigeria ist ein Land des lebendigen Glaubens und des unaussprechlichen Leids“, beschrieb Anagbe die Situation in seinem Heimatland. In den nördlichen und zentralen Regionen Nigerias fänden nahezu täglich Anschläge und Übergriffe statt: „Kirchen werden niedergebrannt. Dörfer werden überfallen. Familien werden auseinandergerissen. Und doch hält die Kirche Stand.“
Florian Ripka, der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, zeigte sich beeindruckt vom „Abend der Zeugen“ in Düsseldorf, der vom katholischen Fernsehsender EWTN live übertragen wurde: „Unsere Aktion ,Red Wednesday‘ zieht immer weitere Kreise, jedes Jahr machen mehr Pfarreien und Kirchen mit.“ Das schaffe nicht nur ein sichtbares Bewusstsein für die dramatische Christenverfolgung weltweit.
„Die Gemeinde hier in St. Suitbertus in Düsseldorf zeigt, wie es geht: ökumenisch zusammenstehen, beten, ein Ohr haben für die verfolgten Christen und zur Hilfe ermuntern“, sagte Ripka. „Für diesen Appell bin ich besonders Kardinal Woelki und allen Verantwortlichen sehr dankbar.“
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