Mitte Juni starben in Yelewata mehr als 200 Menschen bei einem Überfall, der lokalen Beobachtern von Milizen aus dem Hirtenvolk der Fulani verübt worden sein soll. Kürzlich wurden 20 weitere Leichen in der Nähe des Dorfes entdeckt.
Pfarrer Angbianbee ist auch nach den jüngsten Ereignissen in seiner Gemeinde geblieben, Schon zwei Tage nach dem Überfall hat er in seiner Kirche die heilige Messe gefeiert, es seien aber nur 20 Menschen gekommen. „Ich bleibe hier und helfe den Menschen“, betonte der Priester. Den Überfall hat er in seinem Pfarrhaus überlebt. Dort hatten Familien Unterschlupf gefunden, darunter zahlreiche Kinder.
„Als wir die Schüsse hörten, haben wir uns im Haus auf den Boden geworfen“, berichtete Angbianbee. Glücklicherweise sei dort niemand zu Schaden gekommen. Die Attentäter hätten versucht, die Kirche zu stürmen, wo sich hunderte weitere Flüchtlinge aufhielten, doch die Polizei habe dies verhindern können.
Im Bundesstaat Benue und anderen Landesteilen Nigerias kommt es aktuell immer wieder zu gewaltsamen Überfällen. Neben bewaffneten Banden trieben vor allem Extremisten ihr Unwesen, die dem muslimischen Nomadenstamm der Fulani angehören. Die Klimaveränderungen in der Region führen zu Auseinandersetzungen mit den lokalen Bauern, von denen viele Christen sind.
Ansprechpartner in der Region sehen hinter den Übergriffen eine gezielte christenfeindliche Strömung am Werk. Zahlreiche gemäßigte Fulani verurteilen die Gewalt und fordern ein striktes Eingreifen. Bislang sind zahlreiche staatliche Bemühungen im Kampf gegen den Terror weitgehend erfolglos geblieben, in Yelewata konnten Sicherheitskräfte aber eine Ausweitung der Gewalt verhindern.
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