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„Die Raketen flogen einen Tag nach Beginn unseres Camps über uns hinweg“, berichtet der Priester Louis Salman aus dem Westjordanland. Er arbeitet für die christliche Jugendseelsorge „Youth of the Homeland of Jesus (YJH). Sie erfüllt eine wichtige Aufgabe, denn die Jugend in der Heimat Jesu wächst inmitten von mit Konflikten und Krieg auf.

 

Ausgerechnet während der Zeit der israelisch-iranischen Raketenangriffe im Juni leitete Louis Salman ein Sommerlager im Westjordanland, das von KIRCHE IN NOT unterstützt worden war. „Natürlich hatten die Kinder Angst, und die Eltern riefen uns an und wollten die Kinder nach Hause holen“, schildert er im Gespräch mit dem Hilfswerk. „Aber wir konnten sie überzeugen, dass die Kinder bleiben sollten.“

Jugendseelsorger Louis Salman.
Letztlich sei es die richtige Entscheidung gewesen. „Wir erhielten 10 bis 15 Minuten vor jedem Angriff Nachrichten über das Mobilfunknetz. Wir versammelten dann alle in einem Raum und schufen eine festliche Atmosphäre oder sprachen mit den Kindern und Jugendlichen über Jesus, damit sie die Raketen nicht sahen.“ Diese erfahrene Gemeinschaft habe dazu beigetragen, dass sie keine Angst hatten. „Aber trotzdem war es eine sehr seltsame Erfahrung“, gesteht der junge Priester.

 

„Atempausen“ für die jungen Christen

Jedes Jahr organisiert das Lateinische Patriarchat von Jerusalem Sommerlager für junge Christen in Israel und den Palästinensischen Gebieten. In diesem Jahr haben mehr als 600 Kinder und junge Erwachsene unterschiedlichen Alters teilgenommen.

Neben Spaß, Gemeinschaft und Freizeit ist auch Glaubensbildung ein wichtiger Teil in den Camps. Wegen der anhaltenden Konflikte im Nahen Osten haben sie an Bedeutung gewonnen; sie sind willkommene „Atempausen“ für die jungen Christen. „Sie können dort Freiheit atmen“, sagt Louis Salman. „Zu Hause können sie wegen der Kontrollen und Kontrollpunkte ihre Freunde nicht besuchen. Deshalb ist die Erfahrung im Camp so wertvoll.“

Junge Christen aus dem Westjordanland.
Eine andere Wirklichkeit erleben junge hebräischsprachige Katholiken in Israel. Auch für sie organisiert das Lateinische Patriarchat Sommercamps. Monika Faes, Pastoralreferentin im Vikariat St. Jakob von Jerusalem, berichtet, dass die meisten Kinder, die dort an den Sommerlagern teilnehmen, Migranten ohne Papiere seien. Durch die ständige Angst vor der Abschiebung und tagelangen Aufenthalten in Luftschutzbunkern seien viele von ihnen traumatisiert. Daher seien die Sommercamps eine Chance für sie, „einfach wieder Kind zu sein“.

 

„Einfach wieder Kind sein“

Die Katechese, die sonst in den Gemeinden stattfindet, wird auch in den Camps fortgesetzt. „Einige haben uns erzählt, wie wichtig es für sie gewesen sei, diese Momente der Verbindung mit Gott zu erleben und dass das Seelsorgeteam und Priester da waren“ erläutert Faes. „Die Teilnahme am Camp gibt ihnen Kraft, mit Jesus zu gehen.“

Dieses Gefühl sei wichtig, denn die jungen Christen gehörten Minderheiten an: zum einen weil sie keine Papiere besitzen und das Gefühl hätten, nicht dazuzugehören, zum anderen weil sie Christen sind. Nur rund 1,5 Prozent der Einwohner im Heiligen Land sind Christen.

Teilnehmer einer Ferienfreizeit für hebräischsprachige Jugendliche in Israel.
Ohne die finanzielle Unterstützung von KIRCHE IN NOT könnten solche Sommercamps für junge Christen in Israel und den Palästinensischen Gebieten nicht stattfinden. Monika Faes sagt: „Die Eltern arbeiten hart, aber sie können die gesamten Kosten für die Teilnahme an den Camps nicht aufbringen, sodass die zusätzlichen Kosten immer vom Patriarchat übernommen werden müssen. Da wir ein sehr kleines Vikariat sind, sind wir KIRCHE IN NOT sehr dankbar. Diese Hilfe ist lebenswichtig.“
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Hoffnung in Kriegszeiten

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In einer persönlichen Video-Botschaft hat sich der Pfarrer der einzigen katholischen Pfarrei im Gaza-Streifen, Pater Gabriel Romanelli, an KIRCHE IN NOT gewandt. Darin dankte er allen Wohltätern des Hilfswerks für die Unterstützung und äußerte seine Hoffnung auf Frieden.

 

Auch fast zwei Wochen, nachdem die Kirche mutmaßlich von einer israelischen Panzergranate getroffen wurde, seien weiterhin zwei der 15 Verletzten im kritischen Zustand, berichtete er über die aktuelle Situation. Durch den Granatentreffer sind drei Menschen gestorben. „Wir sind zutiefst betroffen von den Ereignissen vom 17. Juli, aber wir bleiben in Gottes Hand. Wir tun weiterhin Gutes und schützen die Kinder, die Kranken und die Verwundeten.“ Trotz des erlebten Leids seien die Menschen in seiner Gemeinde hoffnungsvoll und vom Glauben getragen. „Wir hoffen, dass Frieden kommt. Das ist absolut notwendig.“

Einen Tag nach dem Granateneinschlag hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, die Pfarrgemeinde in Gaza besucht (Foto: @lpj.org).
Ausdrücklich dankte er den Wohltätern von KIRCHE IN NOT für die Gebete und die Nähe, „denn sie erfüllen unsere Herzen. Darüber hinaus weiß ich, dass KIRCHE IN NOT zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen hat, um den Christen im Nahen Osten zu helfen, insbesondere in diesem Teil des Heiligen Landes, dem Westjordanland und dem Gazastreifen“, erklärte er. „Vielen Dank für Ihre geistliche, moralische und materielle Hilfe. Gott segne Sie, und die Gottesmutter Maria beschütze die Wohltäter von KIRCHE IN NOT und ihre Familien und Angehörigen.“

Nach dem Angriff auf die Kirche in Gaza: Eine bewegende Botschaft von Pater Romanelli

„Hilfe ist eine Frage von Leben und Tod“

Die Botschaft von Pater Romanelli aus Gaza kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Seit Sonntag, 27. Juli, wurde eine vorübergehende Waffenruhe angekündigt, um den dringenden Zugang humanitärer Hilfe nach Gaza zu ermöglichen.

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, betonte in einer Pressekonferenz in der vergangenen Woche: „Hilfe ist nicht nur notwendig, sondern eine Frage von Leben und Tod. Jede Stunde ohne Nahrung, Wasser, Medikamente und Unterkunft verursacht tiefen Schaden.“ Er dankte auch für die „Arbeit aller humanitären Akteure, die alles riskieren“. Der Patriarch betonte, dass die Mission der Kirche universell sei und niemanden ausschließe. Krankenhäuser, Schulen oder Pfarreien seien „Orte der Begegnung des Zusammenlebens für alle: Christen, Muslime, Gläubige, Ungläubige, Flüchtlinge, Kinder.“

Regina Lynch, geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT.
Die geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT, Regina Lynch, bekräftigte die Solidarität mit den Christen im Heiligen Land und mit allen Unschuldigen, die inmitten des Konflikts gefangen seien. Sie betonte, dass es über die materielle Hilfe hinaus die Mission des Hilfswerks sei, die Stimme „für diejenigen zu erheben, die keine Stimme haben, und denen Hoffnung zu bringen, die trotz des Leids ihren Glauben bewahren“. Das Hilfswerk werde weiterhin spirituell und mit konkreten Maßnahmen der Seelsorge und Nothilfe begleiten.

 

Hoffnung trotz des erfahrenen Leids

KIRCHE IN NOT unterstützt das Lateinische Patriarchat von Jerusalem, das die Hilfe für Christen unter anderem im Westjordanland und dem Gazastreifen koordiniert. Im Gazastreifen gibt es eine kleine katholische Pfarrei mit etwas mehr als einhundert Gläubigen. Aktuell haben rund 500 bis 600 Personen auf dem Gelände der Gemeinde Zuflucht gefunden.

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Ein friedensstiftender Gottsucher in Jerusalem (mit Abt Nikodemus Schnabel)

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KIRCHE IN NOT befürchtet die Zunahme von Seuchen in der umkämpften Region um die Stadt Suweida im Süden Syriens. Es fehle an Wasser, Lebensmitteln, Babyartikeln und Medikamenten wie Insulin oder Antibiotika, stellt das Hilfswerk nach Rücksprache mit lokalen Quellen fest. Aus Angst vor einer weiteren Eskalation müssen die Ansprechpartner anonym bleiben. Die kirchlichen Ansprechpartner fordern einen humanitären Korridor, um Menschen zu evakuieren und Hilfe in die Region zu lassen.

 

Wie sie berichten, halten sich in der Kapuzinerkirche von Suweida etwa 250 Menschen auf. Sie haben sich vor den Kämpfen in Sicherheit gebracht, die Mitte Juli zwischen Beduinen-Stämmen und der religiösen Minderheit der Drusen ausbrachen. Syrisches Militär und Israels Armee griffen in den Konflikt ein. Eine vereinbarte Waffenruhe hält nicht.

Ein syrisches Mädchen betet vor einer Ikone (Archivbild).
Informationen von KIRCHE IN NOT zufolge geriet auch die Kapuzinerkirche zwischen die Fronten. „Eine Granate schlug in das Kloster ein und verursachte erhebliche Schäden an Fenstern und den Wassertanks“, berichtet ein Kontakt. Personen seien nicht zu Schaden gekommen. Allerdings habe sich die humanitäre Situation durch den Angriff weiter verschärft: Das Wasser ginge zur Neige, der Strom sei immer wieder unterbrochen. „Das Leben in Suweida ist unerträglich geworden“, klagte die Quelle.

 

„Leben in Suweida ist unerträglich geworden“

Das örtliche Krankenhaus habe die Arbeit eingestellt. Über 1200 Tote hätten bislang noch nicht bestattet werden können. Die Menschen seien in der Stadt eingeschlossen, da immer noch gekämpft werde: „Immer noch sind Schüsse zu hören. Die Angst ist allgegenwärtig. Wir wissen nicht, welche Gruppen sich hier bekämpfen“, berichtete eine weitere Kontaktperson.

Florian Ripka, Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland
Einer KIRCHE IN NOT nahestehenden Ordensschwester zufolge hielten sich einige christliche Familie im Osten von Suweida auf, dort sei es etwas sicherer. Doch die Menschen seien vielfach traumatisiert: „Viele leiden unter schweren Panikattacken und emotionalen Zusammenbrüchen. Sie brauchen Medikamente und psychologische Betreuung.“ KIRCHE IN NOT steht in ständigem Kontakt mit der christlichen Gemeinschaft im Süden Syriens. Aktuell ist jeder Ausweg blockiert, berichtet eine Person: „Wir wissen nicht, wie es weitergehen oder enden wird. Es fehlt uns an allem.“

 

Menschen sind traumatisiert

Florian Ripka, Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland zeigte sich sehr besorgt über die Situation: „Auch wenn die Kämpfe im Süden Syriens nicht primär gegen Christen gerichtet sind: Sie leiden, und die Kirche öffnet wie so oft ihre Türen für alle Menschen. Gleichzeitig erleben wir, dass in anderen Regionen auch die Gewalt gegen Christen zu nimmt. Es ist dramatisch, ein neuer Bürgerkrieg ist zu befürchten. Umso mehr brauchen die kirchlichen Nothilfestellen jetzt unsere Unterstützung.“

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Syrien: Wunden der Seele – Helfen zwischen Krieg und Hoffnung

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KIRCHE IN NOT freut sich über die Freilassung von Alphonsus Afina, einem Priester der Diözese Maiduguri im Nordosten Nigerias, am vergangenen Montag (21. Juli). Er wurde am 1. Juni 2025 von bewaffneten Kämpfern entführt und verbrachte 51 Tage in Gefangenschaft. Mit ihm wurden zehn ebenfalls gefangen gehaltene Frauen freigelassen.

 

Bischof John Bakeni, Weihbischof im Bistum Maiduguri, bedankte sich in einer Nachricht an KIRCHE IN NOT für die Solidarität und die unterstützenden Gebete der Wohltäter des Hilfswerks während dieser schweren Zeit der Entführung.

Alphonsus Afina, Priester aus der Diözese Maiduguri (Nigeria)
Über die körperliche und psychische Verfassung des Priesters nach seiner Freilassung sagte Bischof Bakeni: „Er wirkt derzeit etwas gebrechlich und müde, aber ich denke, er ist gesund und emotional stabil. Wir organisieren derzeit medizinische Untersuchungen und Ruhepausen für ihn und die Zusammenführung mit seiner Mutter und seiner Familie.“

 

„Freilassung ist ein Wunder“

Bischof Bakeni betonte, dass diese Freilassung dank der Gebete und der Fürsprache der Gottesmutter als wahres Wunder zu betrachten sei, da nicht alle Entführungen in der Region mit solch positiven Nachrichten enden. Er wies auch auf die Unberechenbarkeit und Gefahr im Umgang mit bewaffneten Gruppen hin, was diesen guten Ausgang der Entführung umso außergewöhnlicher mache.

Weihbischof John Bogna Bakeni (Bistum Maiduguri/Nigeria). © Kirche in Not
Der Norden Nigerias ist weiterhin schwerer Gewalt durch extremistische Gruppen, Entführungen und Angriffen ausgesetzt. Im Bistum Maiduguri im Nordosten Nigerias ist die Terrorgruppe Boko Haram entstanden.

 

Bitte um Gebet für Frieden in Nigeria

KIRCHE IN NOT dankt Gott für die sichere Rückkehr von Alphonsus Afina und den mit ihm freigelassenen Frauen und bittet um Gebete für Frieden und Heilung in Nigeria. Das Hilfswerk unterstützt die örtliche Kirche in Nigeria und leistet Hilfe bei der Seelsorge, der Traumaheilung und dem Wiederaufbau von durch Verfolgung zerstörten Gemeinden. Im vergangenen Jahr hat KIRCHE IN NOT mehr als 100 Projekte in Nigeria mit rund 2,2 Millionen Euro unterstützt.

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Nigerias Christen trotzen Terror und Verfolgung mit Glaubensfreude

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Der Pfarrer der von einem Granateneinschlag getroffenen katholischen Kirche in Gaza-Stadt, Pater Gabriel Romanelli, hat sich in einer Videobotschaft an KIRCHE IN NOT gewandt. Das Gotteshaus war am vergangenen Donnerstag mutmaßlich von einer israelischen Panzergranate getroffen worden.

 

Romanelli berichtet, die Gemeinde habe gerade das Morgengebet beendet, als eine große Explosion zu hören war. „Ich sah Teile der Wände und der Decke herunterfallen. Schrei, Staub, Trümmer – alles passierte so schnell. Sofort bin ich zu denjenigen gelaufen, die von Granatsplittern und Trümmern getroffen worden waren“, erinnert sich Pater Romanelli, der selbst am Bein verletzt worden ist. Insgesamt gab es 15 Verletzte, zwei davon befänden sich immer noch im Krankenhaus.

Einen Tag nach dem Granateneinschlag hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, die Pfarrgemeinde in Gaza besucht (Foto: @lpj.org).
Die Umstände im Krankenhaus, in dem die Verletzten untergebracht sind, seien prekär. Die meisten Krankenhäuser im Gazastreifen seien zerstört worden. Zusätzlich zu den Kampfhandlungen macht den Menschen aktuell die große Hitze mit Temperaturen von 40 Grad und mehr zu schaffen, so der Gemeindepfarrer.

 

Krieg und Hitze zermürben die Menschen

Einen Tag nach dem tödlichen Angriff hatte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, gemeinsam mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen, Theophilus III., die katholische Gemeinde in Gaza besucht, in der sich aktuell rund 500 bis 600 Menschen befinden. „Es ist für die Menschen ein Segen, mit ihm zu beten, ihn um den Segen zu bitten, ihm zuzuhören, seinen Trost zu empfangen“, so Romanelli.

Auch Papst Leo XIV. habe bereits in der Gemeinde angerufen und seine Nähe mit der Gemeinde bekundet. „Das ermutigt uns, weiterzumachen, und erinnert uns daran, dass wir nicht allein sind, auch wenn der Schmerz groß ist.“

Die katholische Kirche in Gaza (Foto: @lpj.org)
Pater Romanelli ergänzt: „Beten Sie für den Frieden und für ein Ende der Gewalt! Das Leben hier ist unerträglich geworden, insbesondere für schutzbedürftige Menschen. Wir beten, dass die christliche Gemeinde weiterhin ein Zeuge der Hoffnung sein kann.“

 

„Wir wollen ein Zeuge der Hoffnung sein“

KIRCHE IN NOT unterstützt das Lateinische Patriarchat von Jerusalem, das die Hilfe für Christen unter anderem im Westjordanland und dem Gazastreifen koordiniert. Kardinal Pizzaballa dankt ausdrücklich den Wohltätern des Hilfswerks für die Unterstützung der Menschen im Heiligen Land. „Sie haben seit Ausbruch dieses schrecklichen Krieges äußerste Großzügigkeit und Verantwortungsbewusstsein gezeigt und uns so befähigt, so viel für die ärmsten und schwächsten Gemeinschaften in der gesamten Region zu tun.“

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Ein friedensstiftender Gottsucher in Jerusalem (mit Abt Nikodemus Schnabel)

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KIRCHE IN NOT begrüßt die Ernennung des Dresdner Bundestagsabgeordneten Lars Rohwer zum Vorsitzenden des Stephanuskreises der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag. Der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, Florian Ripka, erklärte: „Es freut uns sehr, dass dieser wichtige überkonfessionelle Gesprächskreis nun seine Arbeit wieder aufnehmen kann.“

 

Der Stephanuskreis ist eine für alle Bundestagsabgeordnete offene Gesprächsplattform innerhalb der Unionsfraktion, die sich dem Schutz verfolgter Christen sowie der Wahrung des Menschenrechts der Religionsfreiheit für alle Religionen und Weltanschauungen widmet.

Der Dresdner CDU-Abgeordnete Lars Rohwer hatte am Wochenende seine Ernennung durch den Fraktionsvorsitzenden Jens Spahn in der CDU/CSU-Fraktionssitzung der vergangenen Woche in den sozialen Medien öffentlich gemacht. Er kündigte dabei an, ein besonderes Augenmerk auf die Situation religiöser Minderheiten in Syrien richten zu wollen.

Florian Ripka, Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland.
Florian Ripka betonte in einer ersten Reaktion, wie wichtig die Situation in Syrien aktuell auch für KIRCHE IN NOT sei. „Sicherheit und Religionsfreiheit für alle Bevölkerungsgruppen sind die unerlässliche Voraussetzung für das friedliche Zusammenleben in Syrien. Wir begrüßen es sehr, dass die deutsche Politik einen kritischen Blick auf den Schutz der Minderheiten in Syrien richtet und laden Herrn Rohwer ein, sich über die aktuell prekäre Lage der Christen aus erster Hand zu informieren.“

 

Blick auf den Schutz der Minderheiten in Syrien

Lars Rohwer gehört dem Deutschen Bundestag seit 2021 an. Als Vorsitzender des Stephanuskreises der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag folgt er Monika Grütters nach, die für die Bundestagswahl 2025 nicht mehr kandidiert hatte.

Der Stephanuskreis im Bundestag

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In verschiedenen Regionen Syriens ist es erneut zu einer Reihe von gewalttätigen Angriffen auf christliche Gemeinden gekommen. Wie KIRCHE IN NOT von lokalen Quellen erfahren hat, haben unbekannte Täter im Süden Syriens eine Kirche sowie Häuser von Christen angegriffen und in Brand gesteckt.

 

Ansprechpartner des Hilfswerks meldeten, dass es einen Brandanschlag auf die melkitische griechisch-katholische Kirche St. Michael im Dorf al-Sura in der Region Suweida gegeben habe. Das volle Ausmaß des Schadens ist noch nicht bekannt, da der Zugang zum Gebiet aufgrund der anhaltenden Spannungen rund um die Stadt Suweida derzeit nicht möglich ist. Bilder in den sozialen Netzwerken bestätigen jedoch den Angriff auf die Kirche.

Die nach dem Brandanschlag schwer beschädigte melkitische griechisch-katholische Kirche in al-Sura (Syrien).
Außerdem gibt es Berichte, dass 38 Häuser christlicher Familien bei gewalttätigen Angriffen durch Brandschatzung zerstört wurden, wodurch zahlreiche Familien obdachlos geworden sind. Rund 70 Menschen haben in einem Saal der Kirche in der Stadt Schahba Zuflucht gefunden, wo sie derzeit unter prekären Bedingungen leben. „Diese Gemeinde hat alles verloren“, sagte eine der Quellen gegenüber KIRCHE IN NOT. „Sie hatten von Anfang an wenig und gehörten zu den Ärmsten der Region. Jetzt haben sie nichts mehr.“

 

Eskalation von Gewalt rund um die Stadt Suweida

Diese Angriffe stehen wohl im Kontext einer Gewalteskalation gegen Minderheiten rund um die Stadt Suweida, während der in den vergangenen Tagen örtlichen Quellen zufolge zahlreiche Angehörige der drusischen Religionsgemeinschaft getötet wurden.

Zerstörter Altarraum der griechisch-orthodoxen Kirche in Damaskus nach dem Anschlag am 22. Juni (Foto: Griechisch-katholisches Patriarchat von Antiochien).
Auch in anderen Teilen Syriens bleibt die Sicherheitslage prekär. Nahe der Hafenstadt Tartus, etwa 250 Kilometer nordwestlich von Damaskus, konnten Sicherheitskräfte einen Bombenanschlag auf eine maronitische Kirche vereiteln. Am Sonntag, 13. Juli, wurde gegen Mitternacht ein Wagen entdeckt, der mit großen Mengen Sprengstoff, Waffen und Brandsätzen beladen und in der Nähe der Kirche abgestellt war. Dank des koordinierten Vorgehens von Sicherheitskräften und Anwohnern konnte ein Anschlag verhindert werden: Die mutmaßlichen Terroristen wurden in einem Hinterhalt gefasst.

 

Vereitelter Bombenanschlag auf Kirche in Tartus

Diese Vorfälle ereigneten sich nur wenige Wochen nach einem Selbstmordanschlag auf eine griechisch-orthodoxe Kirche bei Damaskus, durch den während des Sonntagsgottesdienstes mindestens 30 Menschen starben und 54 verletzt wurden.

Eine christliche Familie aus Marmarita im Westen Syriens
Angesichts dieser schwerwiegenden Ereignisse ruft KIRCHE IN NOT die internationale Gemeinschaft auf, lautstark für den Schutz der am stärksten gefährdeten Gemeinschaften in Syrien einzutreten.

 

KIRCHE IN NOT unterstützt zahlreiche kirchliche Initiativen in Syrien

Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 10 Prozent der syrischen Einwohner Christen sind. KIRCHE IN NOT unterstützt in Syrien zahlreiche kirchliche Initiativen und Projekte zum Wiederaufbau, um Christen zum Bleiben in ihrer Heimat zu motivieren. Im vergangenen Jahr hat das Hilfswerk in Syrien 153 Projekte mit rund 4,9 Millionen Euro unterstützt.

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Christen im neuen Syrien: Zwischen Hoffnung und Unsicherheit

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Der katholische Pfarrer der von militanten Siedlern attackierten Gemeinde Taybeh im Westjordanland, Bashar Fawadleh, wirft den Sicherheitsbehörden Untätigkeit in dem Konflikt vor. „Wir haben uns zweimal an die Koordinierungsstelle von israelischer und palästinensischer Regierung gewandt. Sie sagten, sie würden Leute schicken – sie kamen nie. Die haben uns nicht geschützt, sie haben die Siedler nicht aufgehalten“, sagte Fawadleh gegenüber KIRCHE IN NOT.

 

Die Lage in Taybeh eskaliere zunehmend, so der Priester. Militante Siedler hätten in der Nähe der aus dem 5. Jahrhundert stammenden Georgskirche und des Friedhofs Feuer gelegt. Zufahrtswege zur Ortschaft würden regelmäßig blockiert. Die Siedler hätten ein Schild am Ortseingang aufgestellt mit einer an die christlichen Bewohner gerichteten Botschaft: „Es gibt keine Zukunft hier für euch.“

Bashar Fawadleh, Pfarrer von Taybeh im Westjordanland (Archivbild).
Auch würde den Menschen die Lebensgrundlage genommen: Viele Bewohner lebten vom Olivenanbau. Siedler würden jedoch ihre Rinderherden regelmäßig in die Plantagen treiben, was zu Schäden an den Olivenbäumen führe. „Ohne Olivenernte gibt es kein Überleben in Taybeh“, sagte der Pfarrer. Er wies auch auf die Angriffe auf die nahe gelegene Ortschaft Kafr Malik hin, das mehrheitlich von Muslimen bewohnt wird. Dabei seien drei Menschen getötet worden.

 

Die letzte rein christliche Ortschaft im Heiligen Land

Taybeh, das einst bis zu 15 000 Einwohner zählte, verliere immer mehr christliche Familien. Die meisten versuchten, sich im Ausland eine Zukunft aufzubauen, so Fawadleh. Dennoch seien er und viele seiner Gemeindemitglieder entschlossen, zu bleiben: „Wir glauben an uns selbst und daran, dass wir mit Gottes Hilfe Widerstand leisten können.“

Taybeh, das als der in der Bibel genannte Ort Ephraim gilt, ist die letzte rein christliche Ortschaft im Heiligen Land. Sie liegt in der Nähe von Ramallah, etwa 40 Kilometer nordöstlich von Jerusalem.

Brand nach einer Attacke militanter Siedler in Taybeh im Westjordanland
In den vergangenen Wochen wurde der Ort mehrfach von Siedlern attackiert. Nach einem gemeinsamen Besuch in Taybeh am 14. Juli hatten christliche Kirchenvertreter im Heiligen Land die Angriffe scharf verurteilt: „Es handelt sich um systematische Angriffe auf Christen, wie wir sie in der gesamten Region beobachten“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

 

„Heilige Stätten der Christen müssen geschützt werden“

Die Oberhäupter der melkitischen griechisch-katholischen Kirche und der griechisch-orthodoxen Kirche sowie der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, forderten, die Übergriffe zu untersuchen und zu ahnden. Die heiligen Stätten der Christen müssten „selbst im Krieg“ geschützt werden, forderten die Kirchenführer und richteten einen Appell an die Christen in aller Welt: „Betet, schaut hin, handelt!“

KIRCHE IN NOT unterstützt in Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem die Arbeit der christlichen Minderheit in den Palästinensischen Gebieten und in Israel. Auch die Hilfe für die Menschen, die in der katholischen Pfarrei in Gaza Zuflucht gefunden haben, geht nach Möglichkeit weiter. Helfen Sie mit Ihrer Spende – entweder online oder auf folgendes Konto:

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Christen im Heiligen Land

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Bislang unbekannte Täter haben nach Informationen von KIRCHE IN NOT ein katholisches Studienseminar im Bundesstaat Edo im Süden Nigerias überfallen. Die Angreifer töteten einen Wachmann und verschleppten drei Seminaristen.

 

Der Überfall ereignete sich nach Angaben der Diözese Auchi am 10. Juli. Bewaffnete hätten am frühen Abend das Internat in der Ortschaft Ivhianokpodi überfallen, teilte das Bistum gegenüber KIRCHE IN NOT mit. Dabei sei ein Sicherheitsmann erschossen und drei Schüler seien entführt worden; bislang habe es keinen Kontakt zu ihnen gegeben. Die übrigen Seminaristen und Lehrer hätten sich in Sicherheit bringen können. Zu Schäden äußerte sich die Diözese in der Erklärung nicht.

Florian Ripka, Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland,
„Der jüngste Vorfall reiht sich in die jüngste Serie von Schreckensnachrichten aus Nigeria ein“, erklärte der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, Florian Ripka. Das westafrikanische Land werde seit Jahren von Terror und Gewalt erschüttert.

 

Land wird von Terror und Gewalt erschüttert

Während im Norden des Landes die Terrorgruppe „Boko Haram“ aktiv sei, gingen im Zentrum und im Süden des Landes zahlreiche Überfälle auf das Konto von Extremisten aus dem Nomadenvolk der Fulani. „Diese richten sich gezielt vornehmlich gegen christliche Dörfer und Einrichtungen, was eindeutig auf einen religiös motivierten Hintergrund hindeutet“, betonte Ripka. Kriminelle Banden trieben zwar in zahlreichen Regionen Nigerias ihr Unwesen. In keinem anderen Land der Welt würden jedoch aktuell mehr Geistliche und Ordensleute verschleppt.

Erst im März 2025 sind ein Priester und ein Seminarist aus dem Bistum Auchi entführt worden. Der Geistliche kam nach einigen Tagen frei, der 21-jährige Seminarist wurde getötet. In den vergangenen zehn Jahren sind nach Angaben des Bistums sechs Priester entführt, gefoltert und aber wieder freigelassen worden, drei wurden angegriffen, konnten aber entkommen, ein Priester und ein Seminarist wurden ermordet.

Der Seminarist Andrew Peter aus dem Bistum Auchi im Süden Nigerias wurde im März 2025 entführt und getötet.
„Die Welt muss endlich hinschauen, was in Nigeria geschieht“, sagte Ripka. „Und wir sind nicht ohnmächtig: KIRCHE IN NOT unterstützt zum Beispiel Sicherheitsmaßnahmen an Klöstern und Seminaren.“ Darüber hinaus fördere das Hilfswerk kirchliche Flüchtlingszentren und die Begleitung traumatisierter Menschen.

 

KIRCHE IN NOT: Nigerianischer Staat muss Christen schützen

„Gefordert ist aber auch die Politik in Deutschland und Europa: Nigeria ist ein wichtiger Wirtschaftspartner in Afrika. Hier besteht auch die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, damit der nigerianische Staat mehr für die Sicherheit der Christen und anderer Gruppen tut; das kommt zwar voran, aber viel zu langsam“, sagte Ripka.

Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas, zählt ungefähr je zur Hälfte Christen und Muslime. Während im Norden die Muslime in der Mehrheit sind, ist der Süden überwiegend christlich geprägt.

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Nigerias Christen trotzen Terror und Verfolgung mit Glaubensfreude

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Auch 30 Jahre nach dem Massaker von Srebrenica wirken die damaligen Verbrechen bis heute in der Gesellschaft in Bosnien und Herzegowina nach. Wie der Sprecher des Erzbistums Vrhbosna mit Sitz in Sarajewo, Dražen Kustura, in einem Interview mit KIRCHE IN NOT berichtet, seien die Wunden der Vergangenheit weiter offen und der Prozess der Versöhnung und Vergebung werde behindert.

 

Es gebe zwar gemeinsame Begegnungen zwischen Vertretern der katholischen Kirche und der islamischen Gemeinschaft anlässlich der Gedenkfeiern. Aber es sei derzeit nahezu unmöglich, gemeinsame Aktivitäten unter Einbeziehung der orthodoxen Christen umzusetzen. Zwar erkenne die serbische Politik und auch die serbisch-orthodoxe Kirche das Massaker in Srebrenica als schweres Verbrechen an, leugne aber den Völkermord. „Solange diese Haltung vorherrscht, sind gemeinsame Initiativen kaum zu erwarten“, so Kustura.

Dražen Kustura, Sprecher des Erzbistums Vrhbosna mit Sitz in Sarajewo © Katolicki tjednik
Hintergrund: Im Juli 1995 wurden mindestens 8000 Menschen auf grausame Weise von vorwiegend serbischen paramilitärischen Truppen unter der Führung von Ratko Mladic ermordet. Die Opfer waren überwiegend Männer zwischen 13 und 75 Jahren. Der Völkermord in Srebrenica gilt als größtes Massaker in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

 

Größtes Massaker in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg

Dennoch seien Vergebung und Versöhnung möglich, so der Sprecher des Erzbistums. Dass die einst verfeindeten Parteien heute in relativem Frieden lebten und miteinander redeten, seien wichtige Zeichen. „Wir dürfen jedoch die Notwendigkeit von Gerechtigkeit nicht außer Acht lassen, das heißt, dass jeder Einzelne für die Verbrechen, die er begangen hat, zur Rechenschaft gezogen werden muss.“

Jugendpastoralzentrum Johannes Paul II. in Sarajewo
Die katholische Kirche in Bosnien und Herzegowina setzt auf den Dialog zwischen den drei wichtigsten Religionsgemeinschaften. Ein Beispiel ist das Projekt „Lass uns gemeinsam gehen“ des Jugendpastoralzentrums „Johannes Paul II.“ in Sarajewo, das bereits seit 10 Jahren Jugendliche zusammenbringt. Durch Bildungs-, Sport- und andere Aktivitäten sollen Spaltungen überwunden und junge Menschen zum Brückenbauen zwischen den Religionen und Volksgruppen ermutigt werden. KIRCHE IN NOT hatte den Bau des Jugendpastoralzentrums „Johannes Paul II.“ großzügig unterstützt und fördert bis heute die Einrichtung.

 

Katholische Kirche setzt auf Dialog

Tragödien wie das Kriegsverbrechen in Srebrenica könnten eine Lehre für die Zukunft sein, damit künftige Generationen die Fehler ihrer Vorfahren nicht wiederholten. „Srebrenica ist eine Mahnung dafür, wie viel Leid Menschen einander zufügen können, wenn sie von Hass erfüllt sind“, so Kustura weiter. „Aber die aktuelle Weltlage und die andauernden Kriege zeigen, dass aus den Fehlern der Vergangenheit nur wenig gelernt wird.“

Ein Friedhof oberhalb von Sarajewo (Foto: pixabay)
Auch wenn Srebrenica ein Ort des Schmerzes und des Leidens sei, könne er doch zu einem Ort der Versöhnung und der Umkehr werden, von dem eine klare Botschaft ausgeht: „Krieg und Verbrechen haben noch nie jemandem etwas Gutes gebracht; stattdessen müssen wir für Frieden, gegenseitigen Respekt in der Vielfalt und Gerechtigkeit kämpfen.“
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Verwendungszweck: Bosnien und Herzegowina

Weltkirche aktuell: Bosnien-Herzegowina: Kirche 30 Jahre nach dem Krieg

KIRCHE IN NOT ermöglicht in diesem Jahr Ferienfreizeiten für rund 100 000 Kinder weltweit. Das Angebot richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche aus armen oder von Kriegen betroffenen Regionen. Allein in Libanon nehmen 43 000 Kinder an Feriencamps und anderen Aktivitäten teil, in Syrien sind es knapp 26 000.

 

Auch im Heiligen Land finden trotz des anhaltenden Krieges wieder Sommercamps statt. 350 arabischsprachigen und 100 hebräischsprachigen jungen Christen werden einige Tage der Entspannung und Freude ermöglicht. Auch in der Ukraine können in wieder mehr als 6000 Jugendliche an verschiedenen Ferienfreizeiten teilnehmen – weit entfernt von den täglichen Tragödien des Krieges.

Kinder- und Jugendfreizeit in Libanon.
Im Mittelpunkt der Ferienlager stehen nicht nur Spaß, Spiel und Erholung, sondern auch das gemeinsame Gebet und Glaubensthemen. „Viele Kinder und Jugendliche wachsen in einem Umfeld auf, das von Gewalt und Hass geprägt ist“, sagte der Leiter der Projektabteilung von KIRCHE IN NOT, Marco Mencaglia. „Die Möglichkeit, einige Tage der Ruhe zu verbringen und gemeinsam in Freude den Glauben zu leben, ist für viele die einzige Chance, Hoffnung zu schöpfen und seelische Wunden zu heilen.“

 

Tage der Ruhe und des Glaubens

Seit vielen Jahren hilft KIRCHE IN NOT lokalen Diözesen und christlichen Organisationen bei der Planung und Durchführung von Jugendcamps. Neben den bereits genannten Ländern finden auch Sommerprogramme für Kinder und Jugendliche in Ägypten, Armenien, Belarus, Bulgarien, Georgien, Ghana, Indien, Kasachstan, Usbekistan und Venezuela statt.

Ukraine: Wie bringt man Hoffnung für die Jugend in Kriegszeiten?

Im Norden Mosambiks haben bislang unbekannte Täter ein von Ordensfrauen geführtes Mädchenheim mit 30 jungen Frauen überfallen und ausgeraubt. Die Angreifer drohten den Schwestern, sie zu enthaupten. Wie KIRCHE IN NOT von Projektpartnern erfuhr, ereignete sich der Überfall bereits am 8. Juni in der Diözese Pemba, das in der Provinz Cabo Delgado im Norden von Mosambik liegt.

 

Die Region ist seit Jahren Schauplatz dschihadistischer Gewalt. Die lokalen Ansprechpartner gehen jedoch davon aus, dass dieser Übergriff nicht von Terroristen verübt wurde. Er sei vielmehr Folge des allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruchs infolge der terroristischen Überfälle, denen der Staat nahezu hilflos gegenübersteht. Dies habe zu einem Aufstieg weiterer krimineller Banden geführt. Ähnliche Entwicklungen lassen sich auch in anderen afrikanischen Staaten, wie zum Beispiel Nigeria, beobachten.

Der Konvent der Mercedarierinnen im Norden Mosambiks, der Anfang Juni überfallen wurde.
Die Oberin der Schwesterngemeinschaft der „Mercedarierinnen vom Allerheiligsten Sakrament“, Schwester Ofélia Robledo Alvarado, beschrieb gegenüber KIRCHE IN NOT den Überfall: „Eine Gruppe von 18 Männern drang mit Macheten, Eisenstangen und Waffen in unser Haus ein. Sie nahmen alles mit, was irgendwie von Wert war.“

 

„Die Täter drohten, die Mitschwester zu enthaupten“

Das Schlimmste sei aber danach gefolgt: „Sie drängten uns in die Kapelle und ließen uns niederknien. Wir dachten, sie wollten jetzt Feuer legen. Aber sie zwangen eine Schwester nach vorn, hielten eine Machete über ihren Kopf und drohten, sie zu enthaupten.“ Die Oberin flehte die Täter um Gnade an, und plötzlich hätten diese von der Mitschwester abgelassen. Nach dem Überfall liefen die Schwestern zu den Wohnräumen der von ihnen betreuten Mädchen: „Gott sei Dank fanden wir sie alle unversehrt vor.“

Das Kloster und Mädchenheim bestehe seit 17 Jahren und sei seither nie Ziel von Überfällen gewesen, berichtete Schwester Ofélia. Doch die Sicherheitslage habe sich seit 2017 dramatisch verschlechtert: „Die Terrorwelle hat alles verändert. Wir leben in ständiger Unsicherheit.“

Hütte im Bistum Pemba
Die Ordensfrau beklagte, dass auch Militär und Polizei teilweise in die Machenschaften krimineller Banden verwickelt seien. „Deshalb müssen wir selbst Maßnahmen ergreifen, die Mädchen zu schützen.“ Wenige Wochen vor dem Überfall auf das Mädchenheim war bereits eine Einrichtung der Salettiner-Patres im Bistum Pemba überfallen worden.

 

Zunehmende Gewalt in Mosambik

Der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, Florian Ripka, zeigte sich schockiert über die zunehmende Gewalt in Mosambik: „Es ist ein Skandal, dass in Mosambik tausende Menschen sterben und immer mehr Gewalt gegen wichtige kirchliche Einrichtungen wie Schulen, Waisenhäuser oder Kliniken verübt wird, und kaum jemand bei uns interessiert sich dafür.“

Auch aus Europa könne viel getan werden: politisch, aber auch ganz praktisch: „Wir von KIRCHE IN NOT‘ fördern in Mosambik und anderen Krisenländern Schutzeinrichtungen vor Gotteshäusern und kirchlichen Einrichtungen: Zäune, Mauern, Wachpersonal. Das sind kleine, aber höchstwirksame Maßnahmen, um bedrohte Christen zu schützen.“

Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland. © blende11
In dem anhaltenden Konflikt im Norden Mosambiks sind in den vergangenen acht Jahren nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 5000 Menschen getötet worden, über eine Million sind auf der Flucht. Terroristen, die dem Islamischen Staat nahestehen, versuchen, das Gebiet unter ihre Kontrolle zu bringen.

 

Neben politischem Einfluss geht es auch um wirtschaftliche Interessen, denn an der Nordküste von Mosambik wird Erdöl gefördert. Aufgrund der extremen Armut und Perspektivlosigkeit nimmt auch die Kriminalität weiter zu.

Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Kirche in Mosambik und den Einsatz für Betroffene der Gewalt mit Ihrer Spende – online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Mosambik

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