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Syrien: Angst vor einer türkischen Bodenoffensive im Norden des Landes

Syrien: Angst vor einer türkischen Bodenoffensive im Norden des Landes

Chaldäischer Priester zeigt sich angesichts zunehmender Angriffe besorgt

12.12.2022 aktuelles
„Wenn die kurdischen Truppen sich nicht zurückziehen, deutet alles darauf hin, dass eine türkische Bodenoffensive im Norden Syriens unmittelbar bevorsteht.“ Dies erklärte der Patriarchalvikar der chaldäisch-katholischen Kirche in der Region Dschazira, Nidal Abdel Massih Thomas, gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN).

 

Vergeltung für den Anschlag auf dem Taksim-Platz in Istanbul?

 

Schon seit dem 20. November fliege die türkische Armee Drohnenangriffe auf Standorte der „Demokratischen Kräfte Syriens“ (Syrian Democratic Forces SDF), einer mehrheitlich kurdischen Militäreinheit im syrischen Bürgerkrieg. Auch Gas- und Erdölförderanlagen seien Ziel der Angriffe.

Kirche in Qamischli, nahe der türkischen Grenze. © Kirche in Not
An der Grenze zur Türkei seien ebenfalls zivile Ziele bombardiert worden. Der Priester vermutet: „Diese Angriffe dienen als Vergeltung für den Anschlag auf dem Taksim-Platz in Istanbul.“ Bei dem Bombenattentat waren am 13. November sechs Menschen getötet und über 80 verletzt worden. Die türkische Regierung beschuldigt die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK als Drahtzieher; die PKK wies jedoch eine Beteiligung zurück.

 

Syrien, Russland und die Türkei involviert

 

„Die Türkei rechtfertigt diese militärischen Interventionen mit der Notwendigkeit, ihre Grenzen innerhalb der Sicherheitszone zu Syrien zu schützen“, erklärte Thomas. Außerdem wolle die Türkei jeden Versuch zur Errichtung eines kurdischen Staats unterbinden. Dies läge ebenfalls im Interesse Syriens, das seine Gebiete im Norden wieder zurückerlangen wolle. Auch Russland habe erneut eingegriffen und von den SDF den Rückzug aus drei Regionen gefordert. Dies hätten die kurdischen Truppen jedoch abgelehnt.

Nidal Abdel Massih Thomas, Patriarchalvikar der chaldäisch-katholischen Kirche in der Region Dschazira/Syrien. © Kirche in Not
In den Regionen nördlich der Stadt Aleppo lebten auch noch einige Christen, betonte der chaldäisch-katholische Geistliche, doch seit 2015 finde dort „die größte je dagewesene Auswanderungswelle“ statt. Er blickt skeptisch in die Zukunft: „Wir wissen nicht, was die Türkei vorhat, und legen unser Schicksal in die Hände Gottes.“
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