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Kardinal Woelki: Schweigen über Christenverfolgung hilft nur den Tätern

Kardinal Woelki: Schweigen über Christenverfolgung hilft nur den Tätern

Abend der Zeugen in Düsseldorf während des „Red Wednesday“

21.11.2025 aktuelles
„Es ist wichtig, ein breites Bewusstsein über unsere verfolgten Brüder und Schwestern zu schaffen“, betonte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki bei einem ökumenischen „Abend der Zeugen“ am 20. November in der Basilika St. Suitbertus in Düsseldorf-Kaiserswerth. Das gemeinsame Gebet fand im Rahmen der weltweiten Aktion „Red Wednesday“ von KIRCHE IN NOT statt. Wie rund 300 Kirchen in ganz Deutschland erstrahlte auch St. Suitbertus in blutrotem Licht.

 

Kardinal Woelki wies darauf hin, dass Christenverfolgung weltweit „kontinuierlich steigt“. Gläubige seien Angst, Terror und Gewalt ausgesetzt „in einem Ausmaß, dass wir uns nicht vorstellen können oder erleben wollen“. Christen seien die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft der Welt. Besorgt zeigte sich der Kardinal darüber, dass auch im „relativ sicheren Europa“ Sachbeschädigungen und Vandalismus gegenüber kirchlichen Einrichtungen sowie „Diskriminierung und Mobbing“ gegenüber Gläubigen zunähmen.

Die ökumenischen Vertreter beim „Abend der Zeugen“ mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (4. v. l.) und Bischof Wilfred Chikpa Anagbe (3. v. l.). © Lilly Urbascheck, Pfarrei St. Suitbertus

„Beten, über verfolgte Christen reden und hoffen“

 

„Wie können wir mit dieser Situation umgehen“, fragte Woelki. Die christliche Antwort sei „beten, über verfolgte Christen reden und hoffen“. Auch im Hinblick auf Christenverfolgung gelte: „Schweigen hilft nur den Tätern.“ Gemeinsam könne man viel für verfolgte Christen tun, sagte Woelki: „Wir können und müssen Einfluss nehmen auf Politik und Wirtschaft.“

 

„Land des lebendigen Glaubens und des unaussprechlichen Leids“

 

Als weltkirchlicher Gast war auf Einladung von KIRCHE IN NOT Bischof Wilfred Chikpa Anagbe aus Makurdi in Nigeria zum „Red Wednesday“ gekommen. Im bevölkerungsreichsten Staat Afrikas leiden Christen unter islamistischem Terror, kriminellen Banden und ethnisch-religiösen Konflikten. „Nigeria ist ein Land des lebendigen Glaubens und des unaussprechlichen Leids“, beschrieb Anagbe die Situation in seinem Heimatland. In den nördlichen und zentralen Regionen Nigerias fänden nahezu täglich Anschläge und Übergriffe statt: „Kirchen werden niedergebrannt. Dörfer werden überfallen. Familien werden auseinandergerissen. Und doch hält die Kirche Stand.“

Blick in die Basilika St. Suitbertus beim „Abend der Zeugen“. © Lilly Urbascheck, Pfarrei St. Suitbertus
Bischof Wilfred Chipka Anagbe und Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland. © Lilly Urbascheck, Pfarrei St. Suitbertus
v.l.n.r.: Gastgeber Pfarrer Thomas Müller, Bischof Anagbe, Kardinal Woelki, Nadim Ammann (Erzbistum Köln), Florian Ripka
Anagbe kritisierte, dass Christenverfolgung oft „nur eine flüchtige Schlagzeile“ sei. Er rief dazu auf, Politiker und Verantwortliche zum Handeln zu mahnen; sie könnten Druck auf Regierungen ausüben, um entschiedener gegen Verfolgung vorzugehen und das Problem nicht kleinzureden. „Lasst uns eine Kirche sein, die mahnt. Eine Kirche, die auf Christenverfolgung reagiert. Eine Kirche, die mit dem gekreuzigten Christus an den Orten der Welt steht, wo Menschen heute das Kreuz tragen“, forderte der Bischof.

 

„Red Wednesday zieht immer weitere Kreise“

Florian Ripka, der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, zeigte sich beeindruckt vom „Abend der Zeugen“ in Düsseldorf, der vom katholischen Fernsehsender EWTN live übertragen wurde: „Unsere Aktion ,Red Wednesday‘ zieht immer weitere Kreise, jedes Jahr machen mehr Pfarreien und Kirchen mit.“ Das schaffe nicht nur ein sichtbares Bewusstsein für die dramatische Christenverfolgung weltweit.

„Die Gemeinde hier in St. Suitbertus in Düsseldorf zeigt, wie es geht: ökumenisch zusammenstehen, beten, ein Ohr haben für die verfolgten Christen und zur Hilfe ermuntern“, sagte Ripka. „Für diesen Appell bin ich besonders Kardinal Woelki und allen Verantwortlichen sehr dankbar.“

Das Parlamentsgebaeude an der Hofburg in Wien bei einem früheren „Red Wednesday“.
Der Westminster-Palast, Sitz des britischen Parlaments in London beim „Red Wednesday“.
Notre-Dame in Paris. beim Red Wednesday 2024.
Weitere Informationen zum „Red Wednesday“ von KIRCHE IN NOT: www.red-wednesday.de

 

Unterstützen Sie den Einsatz von KIRCHE IN NOT für verfolgte Christen mit Ihrer Spende – online unter www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT

LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02

BIC: GENODEF1M05

RED WEDNESDAY von Kirche in Not in Düsseldorf - Abend der Zeugen mit Kardinal Woelki