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Syrien: Nach dem Erdbeben wird der Ruf nach einem Ende der Sanktionen lauter

Syrien: Nach dem Erdbeben wird der Ruf nach einem Ende der Sanktionen lauter

KIRCHE IN NOT fordert Erleichterungen bei der humanitären Hilfe

13.02.2023 aktuelles
Nach dem verheerenden Erdbeben vom 6. Februar fordern die syrischen Projektpartner von KIRCHE IN NOT einmal mehr ein Ende der Sanktionen, um die humanitäre Hilfe zu erleichtern.

 

„Die Sanktionen müssen beendet werden“, forderte zum Beispiel Schwester Annie-Marie Gagnon vom katholischen Krankenhaus St. Louis in Aleppo. „Wir bitten unsere Wohltäter, für uns zu beten und um die Änderung der Sanktionen zu bitten. Sie müssen mit den Mächten in Europa sprechen.“

Dr. Thomas-Heine Geldern, Geschäftsführender Präsident von KIRCHE IN NOT (ACN).
Der Geschäftsführende Präsident von KIRCHE IN NOT, Dr. Thomas Heine-Geldern, sieht besonders bei den Geldüberweisungen für Nothilfe dringenden Handlungsbedarf.

 

„Ausnahmen vom Embargo zulassen”

Er appelliert an die USA und die Europäische Union, die humanitäre Hilfe zu erleichtern: „Es ist unsere Pflicht, der leidenden Zivilbevölkerung zu helfen. Besonders die christliche Minderheit droht zu verschwinden. In ihrem Namen bitte ich darum, den bestehenden internationalen Rechtsrahmen umzusetzen, der humanitäre Ausnahmen von dem Embargo zulässt“, sagte Heine-Geldern.

Die Menschen in Aleppo bauen auf die Hilfe durch die Kirche: Essensausgabe in einem Kindergarten der Mechitaristen, einer armenisch-katholischen Ordensgemeinschaft.
Auch eine Woche nach dem Erbeben ist das Ausmaß der Zerstörungen in Syrien noch nicht abzusehen. Auch wenn das Erdbeben den Süden der Türkei noch stärker getroffen hat, so hat es in Syrien die Not nach Jahren des Bürgerkries noch weiter verstärkt. „Der Krieg, die Sanktionen, Covid-19, jetzt das Erdbeben: Die Menschen sind so arm, sie haben kein Geld zum Essen, kein Öl zum Kochen und kein Getreide“, teilte Schwester Anne-Marie mit.

 

Erdbeben hat die Not in Syrien noch verstärkt

Sie leitet das katholische Krankenhaus in Aleppo, dort wurden Verletzte nach dem Erbeben versorgt. Das Krankenhaus selbst hat zwar standgehalten, aber die Erschütterungen haben tiefe Risse im Gebäude verursacht, so die Ordensfrau: „Ein Trakt droht einzustürzen. Die Steine haben sich bewegt, und wir haben Angst, dass die Wand irgendwann nachgeben wird. Aber wir müssen uns jetzt erst einmal um die Verletzten kümmern.“

Betroffene des Erdbebens in einer Notunterkunft der Mechitaristen in Aleppo.
Außerdem haben Menschen im Krankenhaus und anderen kirchlichen Einrichtung Unterschlupf gefunden, deren Wohnhäuser durch das Beben zerstört sind. So zum Beispiel auch im Kloster der Karmelitinnen in Aleppo.

 

Kontemplatives Kloster öffnet die Türen

Die Schwestern leben normalerweise abgeschieden von der Außenwelt, jetzt aber haben sie ihre Türen für Hilfesuchende geöffnet, berichtet Schwester Arlene: „Fünf Familien sind zu uns gekommen. Andere gehen in Schulen oder Kirchen. Die Menschen stehen unter Schock. So viele wurden verletzt oder sind gestorben.“

Schwester Annie Demerjian ist eine langjährige Projektpartnerin von KIRCHE IN NOT und leitet in Aleppo zahlreiche Projekte für bedürftige Familien, alte und kranke Menschen. Sie alle würden von dem Erdbeben nur als „Horror“ sprechen, erzählt die Ordensfrau: „Eine knappe Minute war schlimmer als 12 Jahre Krieg. Denn im Krieg gibt es wenigstens ein paar sichere Gebiete, aber durch das Beben war das ganze Land in Gefahr.“

Helfen Sie den Menschen in Syrien

Bitte beten Sie für die Opfer und Helfer in Syrien und unterstützen Sie KIRCHE IN NOT bei der Organisation der materiellen Hilfe – online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Syrien

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