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Lemberg (Ukraine): „Der Heilige Vater leidet mit euch“

Lemberg (Ukraine): „Der Heilige Vater leidet mit euch“

Gesandter des Papstes besucht Flüchtlinge auf Gelände des Priesterseminars

11.03.2022 aktuelles
„Hier herrscht ein Kommen und Gehen. Tausende Flüchtlinge kommen jeden Tag hier an“, berichtet Wladyslaw Biszko im Gespräch mit KIRCHE IN NOT. Der Priester leitet das Pilger- und Exerzitienhaus in Lemberg (Ukraine). Auf dem Gelände ist auch das römisch-katholische Priesterseminar untergebracht.

Seit Beginn des Krieges sind die Gebäude, deren Bau KIRCHE IN NOT maßgeblich unterstützt hat, eine Übergangsstation für Flüchtlinge aus allen Landesteilen der Ukraine. Am 9. März hat der polnische Kurienkardinal Konrad Krajewski das Zentrum besucht, das jetzt als Flüchtlingslager dient.

Kriegsflüchtlinge vor dem Exerzitienhaus im Erzbistum Lemberg

„Wir fragen nicht nach der Religion“

Das Haus stünde allen Schutzsuchenden offen, erklärt der Leiter. „Wir fragen nicht nach der Religion. Dennoch sollen die Menschen wissen, dass sie in einem katholischen Zentrum sind. Wir beten vor dem Essen und Halten jeden Abend Andachten ab. Das wird gut angenommen.“

„Es wohnen rund 120 Personen ständig hier“, berichtet Biszko. „Sie warten einfach ab, ob sie in ihre Häuser zurückkönnen.“ Es handle sich meist um Mütter mit ihren Kindern oder ältere Menschen, die ihr Heimatland nicht verlassen wollen – zumindest noch nicht. Die Menschen schliefen an jedem freien Platz, auch auf dem Boden in den Konferenzräumen.

Unter den Flüchtlingen seien nicht nur Ukrainer. Auch Gaststudenten aus dem Ausland, zum Beispiel aus Indien, versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Lemberg, Kiew, Odessa oder Charkiw waren vor dem Krieg beliebte internationale Studentenstädte.

Kardinal Krajewski während seines Besuchs in Lemberg

Dank an alle, „die der Ukraine ihre Liebe erweisen“

Kardinal Krajewski, der sich als Gesandter von Papst Franziskus in der Ukraine aufhält und dort die kirchliche Hilfsarbeit stärken soll, sagte bei seinem Besuch: „Der Heilige Vater ist in der Ukraine anwesend, obwohl er im Vatikan ist. Er leidet mit euch. Diesen Kreuzweg, den die Ukraine jetzt durchläuft, erlebt der Papst zusammen mit euch.“

Der Kurienkardinal hob hervor, dass Franziskus nach Kriegsbeginn den russischen Botschafter am Heiligen Stuhl aufgesucht habe, um „Barmherzigkeit und Frieden zu erbitten“. Normalerweise sei es der Papst, der Botschafter zu sich einbestelle. Der Pontifex trete „auf jede erdenkliche Weise“ für den Frieden ein, erklärte Kardinal Krajewski. „Zugleich ist der Papst allen dankbar, die der Ukraine ihre Liebe erweisen.“

Flüchtlinge in Lemberg.
Als Reaktion auf den Kriegsausbruch in der Ukraine hat KIRCHE IN NOT ein Nothilfe-Paket in Höhe von aktuell 1,3 Millionen auf den Weg gebracht. Das Geld kommt Priestern und Ordensleuten zugute, die im ganzen Land in den Pfarreien, bei den Flüchtlingen, in Waisenhäusern und Altenheimen arbeiten. Das Hilfswerk ruft auch zu Gebeten um Frieden in der Ukraine auf.

 

Das Engagement von KIRCHE IN NOT für die Ukraine reicht bis 1953 zurück, zunächst in der Zeit der kommunistischen Verfolgung und seit 1990 beim Wiederaufbau des kirchlichen Lebens. Unter den rund 140 Projektländern, in denen KIRCHE IN NOT aktiv ist, liegt die Ukraine seit Jahren unter den ersten fünf.

Ihre Spende für die Ukraine

Unterstützen Sie den Einsatz der Kirche im Krieg in der Ukraine mit Ihrer Spende – online oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Nothilfe Ukraine

Beten Sie für die Menschen in der Ukraine

Bitte schließen Sie die Menschen in der Ukraine in Ihr Gebet ein und beten Sie für eine friedliche und diplomatische Lösung der aktuellen Spannungen. Stellen Sie in unserer virtuellen Kapelle eine Kerze auf.

 

Besonders werden wir in unseren Mittagsgebeten der Menschen in der Ukraine in den Gebeten gedenken sowie am Freitag um 18:30 Uhr in einer besonderen Andacht. Schließen Sie sich bitte an, damit der Glaube lebt und unser Gebet stärker sein möge als Waffen.

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