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„Niemand kann uns aus Gottes Hand entfernen“

„Niemand kann uns aus Gottes Hand entfernen“

KIRCHE IN NOT unterstützt die Priesterausbildung in Kamerun und Tschad

16.03.2022 aktuelles
Die Ordensgemeinschaft der „Missionare vom heiligen Franz von Sales“ wurde 1838 in Frankreich gegründet. Ihr Ziel ist die Mission, die Glaubensverkündigung durch Predigt und Seelsorge sowie die katholische Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Heute hat sie 1500 Mitglieder in fast 30 Ländern.

 

In Afrika sind die „Missionare vom heiligen Franz von Sales“ inzwischen in zehn Ländern vertreten und erfreuen sich zahlreicher Berufungen. In der Delegation von Tschad und Kamerun befinden sich derzeit 28 junge Männer in der Ausbildung.

Neugeweihter Priester in einer Missionsstation in Tschad.
Einer von ihnen ist Yves, der als Kind eigentlich Banker werden wollte. Er war immer unter den Klassenbesten und war vor allem sehr gut in Mathematik. Als er die weiterführende Schule besuchte, nahm er am Katechismusunterricht in der Pfarrei teil und wurde Messdiener.

 

Die Kirche wurde sein zweites Zuhause

Die Kirche wurde bald zu einem zweiten Zuhause für ihn. „Als ich ein Teenager war, gab es nur drei Orte, an denen man mich finden konnte: das Haus meiner Familie, die Schule und die Kirche“, erzählt er.

„In der Kirche fühlte ich mich wirklich daheim. Ich war glücklich, dort sein zu dürfen, um zu beten, bei der Messe zu dienen, die Predigten zu hören, etwas in der Katechese oder bei der Messdienerausbildung zu lernen und dem Herrn zu begegnen, der im Tabernakel und in jedem Bruder und jeder Schwester, denen ich dort begegnen konnte, gegenwärtig ist. Ich ging eifrig zur Kirche und diente als Ministrant mit ganzem Herzen.“

Gruppenfoto mit Angehörigen der Ordensgemeinschaft der „Missionare vom heiligen Franz von Sales“.
Es gab aber ein Problem: Die meisten Ministranten konnten während der Woche nicht bei der Messe dienen. Yves berichtet: „Manche wohnten weit von der Kirche entfernt, und es war gefährlich für sie, für die 6-Uhr-Messe bereits um fünf oder halb sechs Uhr aus dem Haus zu gehen, da es noch dunkel war und sie zu jung waren, um sich allein in der Dunkelheit zu bewegen.

 

Ministrantendienst in der 6-Uhr-Messe

Andere konnten nicht kommen, weil ihre Schule weit entfernt war und sie früh losgehen mussten, um pünktlich zum Unterricht zu kommen. Wieder andere durften früh nicht bei der Messe dienen, weil ihre Eltern es ihnen während des Schuljahres nicht erlaubten, da sie lernen und ihre morgendlichen Pflichten zu Hause erfüllen mussten. Aus diesem Grund war der Priester während der Messe sehr oft allein im Altarraum.

Angesichts dieser Situation fasste ich den Entschluss, jeden Tag zum Gottesdienst zu gehen, ob ich nun eingeteilt war oder nicht, ob es regnete oder nicht (denn die Regenzeit war auch ein weiterer wichtiger Grund, dass Messdiener nicht kamen).

Seminaristen aus Kamerun.
Meine Nähe zum Herrn und der Dienst in der Kirche ließ mich etwas Großes erkennen: In der Tat stand Gott selbst hinter meiner Motivation, ihm zu dienen. Je mehr ich mich verpflichtete, ihm zu dienen, desto mehr wurde ich von ihm angezogen und davon überzeugt, am richtigen Ort zu sein. Ich erkannte auch die Notwendigkeit und Bedeutung eines Priesters für die ganze Welt. Mein Wunsch, Banker zu werden, verwandelte sich langsam in einen größeren Wunsch: Priester zu werden.“

 

Mutter war anfangs gegen den Priesterwunsch des Sohnes

Seine Mutter war erst dagegen, denn sie hatte andere Pläne für ihn: Er sollte Karriere machen und eine Familie gründen. Am Ende akzeptierte sie aber seinen Wunsch. Sein Fazit aus seinem bisherigen Berufungsweg lautet: „Wir müssen nur Jesus lieben, aufrichtig und ehrlich zu Gott und zu uns selbst sein und ihm immer von ganzem Herzen dienen. Wenn wir das tun, wird unser Leben dem Wille Gottes entsprechen, denn niemand kann uns aus Gottes Hand entfernen.“

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