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Kamerun: In eine friedliche Zukunft investieren

Kamerun: In eine friedliche Zukunft investieren

Besonderes Ausbildungsprogramm im Bistum Mamfe

10.07.2022 aktuelles
Lange Zeit galt Kamerun mit seinen fast 26 Millionen Einwohnern im Gegensatz zu seinen krisengeschüttelten Nachbarstaaten als relativ stabil. 2016 kam es jedoch zu Protestmärschen, weil sich der englischsprachige Teil Kameruns vom französischsprachigen Teil unterdrückt fühlte und seine Unabhängigkeit forderte.

 

Diese Proteste eskalierten zu einem bis heute anhaltenden bewaffneten Konflikt zwischen den Separatisten in den englischsprachigen Provinzen und der Zentralregierung. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht, Tausende haben durch den Konflikt ihr Leben verloren.

Junge Erwachsene danken KIRCHE IN NOT für die Unterstützung.
Kinder und Jugendliche leiden besonders unter der allgegenwärtigen Gewalt. Viele sind traumatisiert. Außerdem fehlt den jungen Menschen eine Zukunftsperspektive: Die meisten Schulen sind seit mehreren Jahren geschlossen, die Kinder sind sich selbst überlassen, manche Jugendliche haben sich bewaffneten Gruppierungen angeschlossen, Drogenkonsum und Promiskuität haben zugenommen.

 

Die fehlende Schulbildung wird auch auf längere Sicht dazu führen, dass noch mehr Menschen in Armut leben werden als zuvor.

Jugendliche aus Kamerun.
Die Diözese Mamfe hat im Rahmen ihrer Jugendseelsorge ein einjähriges Programm zur Friedenserziehung ins Leben gerufen, das unsere Wohltäter mit 20.000 Euro ermöglicht haben. Ziel war es, eine Kultur der Gewaltlosigkeit und des Friedens zu fördern. Denn auf allen Ebenen der Gesellschaft – bis in die Familien hinein – breitet sich die Gewalt aus.

 

„Wir dürfen nicht vergessen, dass in einem Umfeld, das durch Gewalt und Konflikte geprägt ist, keine wirkungsvolle Evangelisierung möglich ist“, sagt Jugendseelsorger Roland Arrey. „Meinungsverschiedenheiten mögen unvermeidbar sein, aber Gewalt ist nicht unvermeidbar. Um eine unaufhörliche Spirale der Gewalt zu vermeiden, muss man versuchen, Frieden und Toleranz zu fördern und nicht Hass und Misstrauen anzuheizen.“

Gottesdienst mit Teilnehmern des Friedenserziehungskurses in Kamerun.
Ein Jahr lang haben sich einmal im Monat Jugendliche aus allen 27 Pfarreien der Diözese je ein Wochenende lang zu einem Ausbildungsprogramm getroffen, das auch gemeinsame Gottesdienste und Gebetszeiten umfasste. Ergänzt wurden diese Kurse durch Radiosendungen, die auch in den entfernten Dörfern gehört werden konnten.

 

„Unser Programm hebt Christus, den Friedensfürsten hervor, der unserer in Aufruhr geratenen Welt Frieden bringen will“, berichtet Pfarrer Arrey. „Wir sind von diesem Projekt begeistert und sehr motiviert, das insbesondere der Jugend, aber auch insgesamt unseren Gemeinden zugutekommen wird. Wir sind KIRCHE IN NOT und allen Wohltätern dankbar!“

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