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Syrien: Hunderte Menschen kampieren nach erneutem Erdbeben unter freiem Himmel

Syrien: Hunderte Menschen kampieren nach erneutem Erdbeben unter freiem Himmel

Soforthilfen von KIRCHE IN NOT sind bereits angelaufen

23.02.2023 aktuelles
„Ich war gerade zu Besuch bei einer Familie, als am Montag die Erde wieder bebte“, berichtet Pater Hugo Alaniz von der Kongregation des inkarnierten Wortes aus Aleppo gegenüber KIRCHE IN NOT. „Alle haben geschrien. Sie hätten aus dem Haus fliehen sollen, aber niemand bewegte sich. Also beschloss ich, bei ihnen zu bleiben. Ich kauerte mich in einer Ecke zusammen und bat Gott um Barmherzigkeit.“

 

Am 20. Februar hat ein Erdbeben die Region im Süden der Türkei und im Norden Syriens heimgesucht. Zwei Wochen zuvor waren in der Region über 47 000 Menschen durch ein Erdbeben ums Leben gekommen und zehntausende obdachlos geworden.

In der Franziskanerkirche in Latakia übernachten Überlebende des Erdbebens.
Das erneute Beben hat in Syrien zwar keinen weiteren Sach- oder Personenschäden verursacht, aber die Menschen seien traumatisiert, berichtet Pater Hugo, der eine Gemeinde im ärmsten Viertel Aleppos betreut: „Die Leute haben Angst, das merkt man überall. Ich bin nach dem erneuten Erdbeben drei Stunden durch die Straßen gelaufen, habe Menschen getröstet, ihnen Mut gemacht, mit ihnen gebetet. Wir haben hier auch das Bischofshaus geöffnet, um viele Familien aufzunehmen.“

 

Zuflucht in Kirchen und auf Parkplätzen

Wie Projektpartner von KIRCHE IN  NOT in Syrien bestätigen, hätten nach dem Beben vom vergangenen Montag hunderte Menschen erneut auf Straßen, Parkplätzen oder in Schulen Zuflucht gesucht. So nahmen in der besonders betroffenen Stadt Latakia die Franziskaner rund 200 Menschen in ihrer Kirche auf.

Der Schulhof der armenisch-katholischen Ordensgemeinschaft der Mechitaristen in Aleppo verwandelte sich in einen riesigen Parkplatz, auf dem hunderte Familien die Nacht in ihren Autos verbrachten.

Pater Hugo Alaniz aus Aleppo.
Nach wie vor dringt wenig Hilfe aus dem Ausland nach Syrien vor. So sind die Kirchen vor Ort aktuell wichtige Anlaufstellen. So erhalten zum Beispiel mit der Soforthilfe von KIRCHE IN NOT etwa 450 Familien in Pater Hugos Pfarrei Decken, Medikamente, Lebensmittel und Milch für die Kinder.

 

„Danke für Ihre Nähe”

Unser Hilfswerk hat erste Finanzhilfen von rund einer halben Million Euro auf den Weg gebracht, um die schlimmste Not der Menschen in Syrien zu decken. Auch die Begutachtung und Instandsetzung beschädigter Gebäude läuft über die katholischen und orthodoxen Gemeinden bereits an.

„Unter den aktuellen Umständen versuchen wir dank Ihrer Hilfe so viele Bedürfnisse wie möglich zu decken“, erklärt Pater Hugo. „Gott segne Sie, danke für Ihre Nähe.“

Helfen Sie den Menschen in Syrien

Bitte beten Sie für die Opfer und Helfer in Syrien und unterstützen Sie KIRCHE IN NOT bei der Organisation der materiellen Hilfe – online oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Syrien

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