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Beobachter befürchten zunehmende soziale und religiöse Spannungen aufgrund der zunehmenden Flüchtlingsströme im Libanon. „Das könnte den Boden für künftige Konflikte bereiten“, erklärt die Projektkoordinatorin von KIRCHE IN NOT (ACN) im Libanon, Marielle Boutros. Schon jetzt seien einige Libanesen vorsichtig bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Süden des Landes, da sie befürchten, dass deren Anwesenheit zu Angriffen führen könnte.
Eine Flüchtlingsfamilie in einer kirchlichen Suppenküche. © Kirche in Not
Mittlerweile seien rund ein Viertel der Einwohner des Libanon, insgesamt 1,5 Millionen Menschen, innerhalb des Landes auf der Flucht. Die meisten hielten sich im Libanongebirge und in noch weiter nördlichen Landesteilen auf. „Es fehlt ihnen an allem: Nahrung, medizinische Versorgung, Wasser, Kleidung, Hygieneartikel. Sie konnten nichts mitnehmen“, berichtet Boutros. Viele Menschen suchten Zuflucht in Gegenden, in denen mehrheitlich Christen leben. Das stellt die Diözesen vor große Herausforderungen.

 

„Erschöpfung wird zunehmen“

 

„Die Kirche hat schnell reagiert. Die kirchlichen Mitarbeiter empfangen die Menschen immer noch mit viel Nächstenliebe“, stellt Boutros fest. Doch mittlerweile seien viele Menschen körperlich wie psychisch am Ende. Obwohl die Militäraktion hauptsächlich terroristischen Zielen der Hisbollah gelte, seien viele Menschen ständig in Gefahr, Opfer von Kollateralschäden zu werden. „Die Erschöpfung wird jetzt sowohl auf Seiten der Flüchtlinge als auch auf der Seite der Helfer allzu deutlich, und sie wird noch zunehmen“, zeigt sich die Mitarbeiterin von KIRCHE IN NOT besorgt.

Libanon: Ordensschwester in einer improvisierten Flüchtlingsunterkunft. © Kirche in Not
Hinzu komme, dass der Libanon politisch und wirtschaftlich schon seit Jahren in der Krise sei. Das wirke sich auch auf die Arbeit der Kirche aus: „Man darf nicht vergessen, dass sie während der Finanzkrise ihre Ersparnisse verloren und dennoch ihre karitativen Dienste weitergeführt hat. Viele kirchliche Mitarbeiter haben kein festes Einkommen. Es ist wirklich bedrückend.“

 

Wiederaufbau ohne fremde Hilfe unmöglich

 

Die Menschen im Libanon stellten sich auf einen schwierigen Winter ein; ein Ende der Kämpfe sei nicht abzusehen. Vor allem die Bewohner aus dem Südlibanon könnten in absehbarer Zeit nicht zurück. Marielle Boturos schätzt, dass viele Christen vielleicht schneller zurückkehren könnten, da ihre Häuser weniger beschädigt seien. Dennoch sei ein Wiederaufbau ohne ausländische Hilfe nicht möglich, da die meisten Menschen über keinerlei Ersparnisse mehr verfügten.

Marielle Boutros, Projektkoordinatorin von „Kirche in Not“ im Libanon. © Kirche in Not
KIRCHE IN NOT unterstützt aktuell 15 Projekte von Diözesen und Ordensgemeinschaften, die sich um Binnenflüchtlinge kümmern. Darüber hinaus liege eine Priorität bei der Hilfe für katholische Schulen, von denen viele aufgrund der Sicherheitslage auf Onlineunterricht umgestellt haben, erklärte Boutros: „Neben all der pastoralen Arbeit, die von den Diözesen und Orden geleistet wird, ist das Bildungssystem sehr wichtig. Wenn es im Libanon etwas gibt, das im Moment Bestand hat, dann sind es die katholischen Schulen.“

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Verwendungszweck: Libanon

Christen in Libanon brauchen Ihre Hilfe

Der wachsende Einfluss islamistischer Gruppen macht Christen in Bangladesch immer mehr zu schaffen: Angriffe auf kirchliche Schulen nähmen zu, Christen würden bei der Arbeitssuche benachteiligt und kirchliche Bauprojekte von Behörden verzögert. Das berichtet ein Ansprechpartner, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss, KIRCHE IN NOT (ACN).

 

Laut der Quelle gehe die Radikalisierung auf das Konto der fundamentalistischen Jamaat-e-Islami-Partei. Sie unterhalte Verbindungen zur Regierung und wolle, „dass der Islam die einzige Religion in Bangladesch“ sei.

Christen aus Bangladesch beten im Garten eines Pfarrhauses den Rosenkranz.
Besonders katholische Schulen und Universitäten stünden im Visier der Radikalen. So habe eine Gruppe, die von Jamaat-e-Islami kontrolliert werde, im August eine katholische Schule in der Provinzhauptstadt Lakshmipur im Südosten des Landes in Brand gesteckt, berichtet der Ansprechpartner. Andere Gruppen übten zunehmend Druck auf katholische Einrichtungen aus und forderten sie auf, das Führungspersonal auszuwechseln.

 

Priester und Ordensfrauen zu „unerwünschten Personen“ erklärt

 

„Ihr Ziel ist es, die Verwaltung der Schulen zu übernehmen“, so die Quelle. „Sie fordern die islamische Kleiderordnung und versuchen, die Kontrolle über Verwaltung und Finanzen zu erlangen.“ Bestimmte Priester, Ordensfrauen und weltliche Lehrer an kirchlichen Schulen würden zu „unerwünschten Personen“ erklärt. Unter dem Druck radikaler Kräfte hätten bereits zwei Ordensfrauen an einer Schule und ein Priester an einer Universität von ihren Aufgaben zurücktreten müssen, berichtet der Ansprechpartner.

Kreuz auf einer Kirche in Bangladesch. © Kirche in Not
Kürzlich habe die Regierung außerdem weitere islamische Feste zu staatlichen Feiertagen erklärt, das christliche Osterfest sei dagegen nicht berücksichtigt worden. „An Ostern müssen die Christen arbeiten und christliche Schüler und Studenten sind gezwungen, Prüfungen abzulegen, so dass sie nicht an den Gottesdiensten teilnehmen können“, berichtet die Quelle.

 

Außerdem würden es die Behörden den Christen „schwer machen, neue Kapellen zu bauen“; Genehmigungen für den Bau neuer Gotteshäuser und kirchlicher Einrichtungen würden in die Länge gezogen oder ganz verweigert – und dies, obwohl in der Verfassung Bangladeschs Religionsfreiheit garantiert sei. Der Ansprechpartner berichtete, dass die katholische Kirche ein Rechtskomitee eingerichtet habe, das Gemeinden berät und bei juristischen Streitigkeiten vermittelt.

 

Christen in Bangladesch vor einem kirchlichen Gebäude.
Katecheten übernehmen verantwortliche Positionen

 

KIRCHE IN NOT unterstützt in Bangladesch den Unterhalt kirchlicher Einrichtungen, finanziert mit Mess-Stipendien den Lebensunterhalt und die Arbeit von Priestern, stellt Fahrzeuge für die Seelsorge bereit und unterstützt die Schulung von Katecheten. Gerade diese Ausbildung sei wichtig, betonte der Ansprechpartner: „Katecheten helfen oft den Dorfvorstehern und sind sehr anerkannt, die sie über viele Kenntnisse verfügen. Wir bilden unsere Katecheten umfassend aus, damit sie Pfarreien in entlegenen Gebieten gut leiten können.“

Eingang zur St.-Joseph-Schule.

Die Zahl der Christen in Bangladesch liegt bei unter einem Prozent der Gesamtbevölkerung. Seit August leitet Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus übergangsweise die Regierung des Landes; Neuwahlen wurden angekündigt. Vorausgegangen waren Proteste vor allem junger Menschen gegen die politischen Verhältnisse. Der früheren Regierungschefin Sheikh Hasina und führenden Mitarbeitern wird vorgeworfen, für den Tod hunderter Demonstranten verantwortlich zu sein.

 

Die ehemalige Premierministerin hält sich mittlerweile in Indien auf. Zahlreiche Gruppen fordern, sie nach Bangladesch auszuliefern und vor Gericht zu stellen. Mit dem politischen Wechsel verbinden zahlreiche Menschen in Bangladesch Hoffnungen auf eine bessere Entwicklung des Landes – Hoffnungen, die sich für die christliche Minderheit aktuell nicht zu bewahrheiten scheinen.

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Verwendungszweck: Bangladesch

TV-Doku: Christen in Bangladesch: "Der wöchentliche Liebesbrief"

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Eine ausfürliche Würdigung des Lebenswerks von Rudolf Grulich lesen Sie hier.

 

Rudolf Grulich feiert am 16. April seinen 80. Geburtstag. Der renommierte Kirchenhistoriker leitete von 1982 bis 1985 die Informationsabteilung des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ in Königstein im Taunus. Viele Jahre war er auch Berater des deutschen Zweigs von „Kirche in Not“, unter anderem zu Fragen der Religionsfreiheit, insbesondere in islamischen Ländern. Als Experte von „Kirche in Not“ kommentierte Grulich unter anderem den Türkei-Besuch von Papst Benedikt XVI. 2006 live in der ARD.

 

Auch in von „Kirche in Not“ produzierten Radio- und TV-Produktionen gab er in zahlreichen Interviews tiefe Einblicke in die Situation der Christen in der Türkei. Seit 2010 begleitet er als wissenschaftlicher Reiseleiter die von „Kirche in Not“ jährlich organisierten Wallfahrten in die Länder Ostmitteleuropas.

Titelbild des „Glaubens-Kompasses“ über die heilige Katharina von Siena.
Rudolf Grulich wurde am 16. April 1944 im mährischen Runarz geboren. Zwei Jahre später wurde er zusammen mit Mutter und Großmutter aus der Heimat vertrieben. Die Familie kam nach Oberfranken; sein Vater war zu diesem Zeitpunkt noch in französischer Kriegsgefangenschaft. Unter anderem wegen dieses Hintergrundes der eigenen Vertreibung war Grulich dem Hilfswerk „Kirche in Not“, das sich nach dem Zweiten Weltkrieg für die deutschen Heimatvertriebenen einsetzte, schon früh sehr verbunden.

 

Ein Leben für Heimat, Menschenrechte und Europa

Das Schicksal seiner Heimat hat Rudolf Grulich geprägt und seine wissenschaftliche Arbeit beeinflusst. Nach dem Studium der katholischen Theologie und der slawischen Sprachen in Königstein im Taunus, Augsburg und Zagreb war er für die Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns-Seidel-Stiftung in München tätig, sowie wissenschaftlicher Assistent an den theologischen Fakultäten der Universitäten Bochum und Regensburg.

Rudolf Grulich mit dem 2010 ermordeten Bischof von Iskenderun, Luigi Padovese, im Jahr 2005.
Professor Grulich ist seit 1988 wissenschaftlicher Direktor des heute im hessischen Friedberg ansässigen „Instituts für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien“. Als Honorarprofessor lehrte er seit 1990 Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit 2016 ist er Zweiter Vorsitzender des Jüdischen Museums Nidda.

 

Europaweite Anerkennung

Wegen seines enormen Sachverstandes, seines sachlichen Urteils und seiner Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge verständlich darzustellen wurde Grulich in zahlreiche Gremien berufen. So wurde er zum Beispiel in Bundesvorstand der Sudetendeutschen Landsmannschaft gewählt und in den Sudetendeutschen Rat berufen, außerdem in die Arbeitsgruppe Vertriebenenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz. Gemeinsam mit anderen Experten verantwortete er das Projekt „Kirche und Nationalismus im 19. und 20. Jahrhundert in den böhmischen Ländern“ der Karlsuniversität Prag.

Rudolf Grulich (links) als Reiseleiter einer Pilgergruppe auf einer Wallfahrt im Jahr 2013, die von KIRCHE IN NOT mitveranstaltet wurde.
Schwerpunkte seiner Forschungsarbeit sind die Geschichte und Kultur der böhmischen Länder, die Kirchen im Osten sowie Volksgruppen und Minderheiten in Europa; diese Themen bilden daher auch einen Schwerpunkt seiner Veröffentlichungen.

 

Grulich hat zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten, darunter 1996 zwei hohe kroatische Orden, im Jahr 2008 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2012 die Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen sowie 2018 den Ehrenbrief der Sudetendeutschen Landsmannschaft.

Blick auf Prag während einer Wallfahrt von KIRCHE IN NOT
Auch nach der Emeritierung im Einsatz für „Kirche in Not“

Seit 2010 leitete Prof. Grulich in Zusammenarbeit mit „Kirche in Not“ Jahreswallfahrten in die Länder Mittelosteurops.

Bei „Kirche in Not“ ist von Rudolf Grulich unter anderem das Buch „Maria – Königin des Ostens“ erschienen. Es kann für fünf Euro bestellt werden: entweder online oder bei:

KIRCHE IN NOT
Lorenzonistr. 62
81545 München
Telefon: 089 / 64 24 888 – 0
Fax: 089 / 64 24 888 50
E-Mail: kontakt@kirche-in-not.de

Während der Krieg im Gazastreifen und die eskalierenden Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern weiterhin andauern, befinden sich auch die Christen im Westjordanland und in Jerusalem in einer zunehmend verzweifelten Lage. Dies geht aus Informationen hervor, die dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) vorliegen.

 

Die Arbeitslosenquote von 72 % stelle den Angaben zufolge einen neuen Rekord in der Geschichte des Heiligen Landes da, die Region leide unter einer weit verbreiteten Wirtschaftskrise. Viele Familien hätten aufgrund von Massenentlassungen, der totalen Lähmung des Tourismussektors sowie strengen Bewegungseinschränkungen im Land ihre Einkommensquelle verloren und kämpften ums nackte Überleben, heißt es in der Mitteilung von „Kirche in Not“.

Leere Einkaufsstraße in Muristan, einem christlichen Viertel von Jerusalem, in der Nähe des Heiligen Grabes in der Altstadt © Andreas Hermann Fritsch
Darüber hinaus stelle der Entzug der Arbeitserlaubnis für Palästinenser durch die israelischen Behörden ein langfristiges Problem dar. Berichten zufolge sollen mehr als 80 000 indische Arbeitskräfte ins Land kommen, um Arbeitsplätze zu übernehmen, die zuvor von Palästinensern besetzt waren. Lokale Quellen bestätigten gegenüber „Kirche in Not“ Informationen, die in mehreren israelischen Medien veröffentlicht wurden.

 

Diese Maßnahme werde teilweise als Vergeltung für die Angriffe im vergangenen Oktober betrachtet, mit dem Ziel, Palästinenser – Christen wie Muslime – zu isolieren und an den Rand zu drängen. „Leider ist das Vertrauen zwischen Israel und den Palästinensern zerbrochen, und es ist unwahrscheinlich, dass es in den nächsten Jahrzehnten wiederhergestellt werden kann“, so eine lokale Quelle, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte, gegenüber „Kirche in Not“.

Zusammenstellung von Medikamenten für chronisch Kranke. © Kirche in Not
In Zusammenarbeit mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem hat „Kirche in Not“ Arbeitsvermittlungs- und Berufsbildungsprogramme zur Unterstützung von Arbeitslosen – vor allem junger Menschen und Mitglieder von Familien in besonders prekärer Lage – durchgeführt. Insgesamt 62 Personen haben bereits von der ersten Phase dieses Programms profitiert. Hunderte stehen auf der Warteliste für ähnliche Programme.

 

862 Familien im Westjordanland und in Jerusalem haben Hilfe von ACN erhalten

 

„Kirche in Not“ leistet auch medizinische und humanitäre Soforthilfe für Familien, die direkt von der Wirtschaftskrise im Westjordanland und in Jerusalem betroffen sind. Bisher haben 862 Familien Unterstützung von „Kirche in Not“ erhalten, insgesamt 3448 Personen im Westjordanland und in Jerusalem. Davon haben 602 Familien Lebensmittelgutscheine erhalten, 122 Familien erhielten medizinische Hilfe, entweder für den Kauf von Medikamenten oder für medizinische Behandlungen. In 128 weiteren Fällen erhielten christliche Familien Unterstützung bei der Begleichung fälliger Rechnungen, damit sie nicht von lebenswichtigen Dienstleistungen abgeschnitten werden. Das Projekt kam auch katholischen Wanderarbeitern und ihren Familien in prekären Situationen zugute

Der Tempelberg in Jerusalem
Einer der Begünstigten ist Yousef, ein 65-jähriger Einwohner von Ramallah, der seine Stelle als Arbeiter in Israel verloren hat. Seine Frau verdient als Reinigungskraft kaum genug, um Yousef und ihre drei Kinder zu unterstützen, die alle eine höhere Ausbildung absolvieren. Yousef leidet unter Herzproblemen, weshalb ihn „Kirche in Not“ bei der Beschaffung der notwendigen Medikamente unterstützt.

 

Ein weiteres Beispiel ist Majdi, ein 60-jähriger Einwohner Bethlehems, der aufgrund des Krieges seine Arbeit im Tourismus verloren hat. Auch seine beiden Töchter stehen vor Herausforderungen: eine leidet an Diabetes, die andere hat finanzielle Probleme, nachdem ihr Mann seine Arbeit verloren hat. „Kirche in Not“ unterstützt die Familie mit Lebensmittelgutscheinen.

 

Michelin, 52, lebt von ihrem Mann getrennt mit drei Kindern in einer kleinen Wohnung in Jerusalem, die von der Kustodie des Heiligen Landes zur Verfügung gestellt wurde. Wegen des Krieges hat sie ihre Stelle in einem Kindergarten verloren. Auch eine ihrer Töchter verlor ihren Teilzeitjob in einem Hotel. Ihr Sohn ist der einzige Ernährer der Familie und verdient als Handwerker in einem örtlichen Hotel wenig. Die Familie hat Lebensmittel erhalten sowie Geld, um ihre alten Rechnungen zu bezahlen, aber ihre Situation bleibt schwierig.

Die Mauer zwischen Israel und Palästina.
Suleiman, ein dreifacher Vater, erhält ebenfalls Unterstützung in Form von Lebensmittelmarken und Hilfe bei der Begleichung von Rechnungen für Versorgungsleistungen. Er und zwei seiner Söhne arbeiteten als Sicherheitsbeamte in einem Luxushotel in Jerusalem. Nach den Anschlägen vom 7. Oktober wurden Suleiman und seine beiden Söhne entlassen. Seitdem haben sie große Schwierigkeiten und kämpfen darum, genug zu essen zu haben. Die Unterstützung von „Kirche in Not“ entscheidend, um dieser Familie auf ihrem Weg zu Stabilität und Selbstständigkeit zu helfen.

 

 

Bitte unterstützen Sie die christliche Minderheit in den Palästinensischen Gebieten und in Jerusalem und die Arbeit der lokalen Kirche mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

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Verwendungszweck: Heiliges Land

 

Pater Nikodemus Schnabel über Hooligans der Religion

KIRCHE IN NOT (ACN) fördert das Basisprogramm an der lateinamerikanischen „Academia de Líderes Catolicós“ (Akademie Katholischer Führungskräfte). Sie ist an 12 Standorten tätig, unter anderem in Chile, Mexiko, Kolumbien, Brasilien, Peru und Paraguay.
Diplomverleihung in Brasilien. Links: Akademiedirektor José Antonio Rosas Amor. © Kirche in Not
Die Ausbildung richtet sich an Schüler, Studenten, Berufsanfänger und erfahrene Mitarbeiter aus den Bereichen Wirtschaft, Justiz, Verwaltung sowie kirchlichen und politischen Organisationen. Diese bekommen unter anderem eine Einführung in die katholische Soziallehre sowie politische und gesellschaftliche Grundlagen vermittelt. Eingebettet ist die insgesamt dreistufige Schulung in ein aktives geistliches Leben und Seelsorgeangebot.

 

Immer weniger Katholiken engagieren sich

 

Initialzündung war die Erfahrung, dass sich in Lateinamerika immer weniger Katholiken am politischen und gesellschaftlichen Leben beteiligen, erklärte Akademiedirektor José Antonio Rosas Amor bei einem Besuch in der Zentrale von KIRCHE IN NOT  in Königstein im Taunus: „Die Vorstellung, dass Politik korrumpiert, hat dazu geführt, dass es selbst in Ländern mit einem hohen Anteil an Katholiken kaum Politiker gibt, die christliche Werte vertreten.“ Dies habe sich erneut bei den Wahlen im Jahr 2023 gezeigt, die in Chile, Peru, Paraguay, Argentinien und Guatemala stattfanden.

Vortrag bei einer Ausbildung in Costa Rica. © Kirche in Not
Rosas betonte, dass bei den vielen Bürgerprotesten in lateinamerikanischen Staaten atheistische Politiker tonangebend seien. Diese Bewegungen würden oft zu „anarchischen Bewegungen“ mutieren. Deshalb versuche die „Akademie Katholischer Führungskräfte“ junge Menschen nach christlichen Werten auszubilden sowie zum politischen Engagement zu ermutigen: „Nur durch aktive Teilnahme an der Politik kann ein positiver Wandel erreicht werden“, betonte Rosas.

 

Schutz vor Isolierung und Manipulation

 

Die Ausbildung beschränke sich nicht nur auf die Vermittlung von Bücherwissen, sondern lege auch den Fokus auf Gewissensbildung und eine persönliche Christusbeziehung. „Katholiken müssen politisches Engagement mit der Kraft übernehmen, die nur aus dem Gebet kommt“, betonte Rosas. Wichtig sei auch die Unterstützung in der Gemeinschaft, da politische Arbeit die Menschen auch schnell isolieren könne oder anfällig für Manipulation mache.

Neben der Ausbildung von Laien fördert KIRCHE IN NOT – wie hier in Peru – auch das Studium angehender Priester.
Die Ausbildung sei besonders in ländlichen Regionen wichtig, wo es darum gehe, soziales Engagement zu fördern, erklärte der Akademiedirektor. „Wir freuen uns, dass sich viele Menschen nach dem Kurs entschlossen haben, sich politisch einzubringen und so zum Wohl der Gesellschaft beizutragen.“
Bitte unterstützen Sie kirchliche Friedensarbeit und die Ausbildung katholischer Führungskräfte in Lateinamerika mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

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KIRCHE IN NOT unterstützt die Ausbildung von Laien weltweit

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Obwohl sich die Kämpfe vorwiegend auf den Gaza-Streifen konzentrieren, hat der Krieg im Heiligen Land auch Auswirkungen auf die christliche Minderheit in den weiteren Palästinensischen Gebieten. Von KIRCHE IN NOT (ACN) zusammengetragene Informationen ergeben, dass nach den Terroranschlägen und der israelischen Gegenwehr in Ostjerusalem und im Westjordanland über 4500 Christen aktuell ohne Arbeit sind – das entspricht über acht Prozent der christlichen Bevölkerung in diesen beiden Territorien.

 

Tourismus ist zusammengebrochen

 

„Die meisten Christen dort arbeiten im Tourismussektor. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt als Reiseführer, Hotelangestellte, Ladeninhaber, Verkäufer oder Kunsthandwerker“, erklärte der Projektdirektor von KIRCHE IN NOT, Marco Mencaglia. Mit Kriegsausbruch sei der Tourismus nahezu vollständig zum Erliegen gekommen, weshalb viele Menschen von heute auf morgen ohne Einkommen dastünden. „Darüber hinaus sind täglich mehrere hundert christliche Arbeitskräfte zum Arbeiten auf israelisches Staatsgebiet gefahren. Durch die Schließung der Grenzen ist dies nun ebenfalls nicht mehr möglich“, sagte Mencaglia.

Marco Mencaglia, Projektdirektor von KIRCHE IN NOT (ACN). © Kirche in Not
Um den arbeitslosen Menschen und ihren Familien beizustehen, hat KIRCHE IN NOT in Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem einige Sofortmaßnahmen ergriffen: Betroffene Personen erhalten Lebensmittelgutscheine oder Mietzuschüsse, „damit Familien in ihrer Wohnung bleiben können und nicht zwangsgeräumt werden“, betonte der Projektdirektor. Auch unterstützt KIRCHE IN NOT die Versorgung von chronisch kranken Personen, den Betrieb kleinerer Unternehmen und übernimmt die Ausbildungsgebühren für Schüler und Studenten.

 

Nachhaltige Hilfe

 

Um jedoch den Menschen nachhaltiger zu helfen und sie in krisensichere Tätigkeiten zu bringen, wird das Hilfswerk im neuen Jahr auch die Ausbildung von Jugendlichen in technischen Berufen sowie Existenzgründerprogramme für Kleinunternehmen unterstützen, berichtete Mencaglia: „So helfen wir der christlichen Minderheit, neue Qualifikationen zu erwerben. Das ist auf lange Sicht besser, denn es trägt dazu bei, die Christen in ihrer Heimat zu verankern und von der Auswanderung abzuhalten.“

Zusammenstellung von Medikamenten für chronisch Kranke. © Kirche in Not
Nach Beginn des Kriegs im Heiligen Land hat „Kirche in Not“ Hilfen für die humanitäre Versorgung von Christen im Gaza-Streifen, im Westjordanland und in Ost-Jerusalem auf den Weg gebracht. Auf israelischem Staatsgebiet unterstützt das Hilfswerk Projekte für christliche Arbeitsmigranten.

 

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Verwendungszweck: Heiliges Land

Heiliges Land: Haben die Christen dort noch eine Zukunft? (mit Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, 2019)

Seit April 2023 ist Regina Lynch geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT (ACN) mit Sitz in Königstein (Taunus). Im Interview mit Filipe d’Avillez vom portugiesischen Zweig unseres Hilfswerks spricht sie über die besorgniserregende Zunahme von Verletzungen der Religionsfreiheit weltweit und zukünftige Aufgaben.

 

 

Frau Lynch, das Jahr 2023 ist vorüber. Wie fällt ihr Fazit aus?

KIRCHE IN NOT (ACN) hat 2023 seinen aktuellen Bericht zur Religionsfreiheit veröffentlicht. Wir haben 196 Länder untersucht und festgestellt, dass religiöse Diskriminierung und Verfolgung weltweit zugenommen haben und dass sich die Situation in 47 dieser Länder verschlechtert hat. Zu letzteren gehören große Länder wie Indien, China und Pakistan, aber auch viele afrikanische Länder, vor allem in der Sahelzone Westafrikas. Es gibt einige Länder, in denen sich die Situation zaghaft verbessert hat, wie Ägypten, aber in 28 anderen Ländern gibt es eine eklatante Verfolgung, und in weiteren 33 Ländern werden Christen diskriminiert. 62 % der Weltbevölkerung lebt in Ländern lebt, in denen die Religionsfreiheit eingeschränkt oder verletzt wird. Das bedeutet nicht, dass alle diese Bürger verfolgt werden, aber trotzdem ist die Lage sehr ernst.

Weltkarte aus dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2023“: Länder mit schwerwiegenden Verletzungen der Religionsfreiheit.
Wie beurteilen Sie die Situation im Nahen Osten?

Natürlich beschäftigt uns das Heilige Land im Moment sehr, wegen des schrecklichen Konflikts, der die Christen im Westjordanland und auch die kleine Gemeinschaft in Gaza sehr hart trifft. KIRCHE IN NOT (ACN) versucht zu helfen, aber wir befürchten, dass der Konflikt auf den Libanon übergreifen könnte, der nach wie vor das Land mit der höchsten Konzentration an Christen im Nahen Osten ist. Es wäre tragisch, denn wir wissen, dass Christen in der ganzen Region versucht sind, das Land zu verlassen.

In Syrien kann man nicht von Verfolgung sprechen, aber wir zählen nun bereits das dreizehnte Kriegsjahr. Es gibt immer noch viele Konflikte, und das Erdbeben hat alles noch schwieriger gemacht. Es besteht stets die Gefahr, dass Syrien vom Radar verschwindet, daher ist es wichtig, dass wir uns weiterhin auf dieses Land konzentrieren und die Menschen daran erinnern, was dort vor sich geht.

Was den Irak betrifft, so hat sich die Situation für Christen nach dem Besuch von Papst Franziskus im Jahr 2021 etwas verbessert. Die Christen sehen einige positive Zeichen, aber sie haben auch Angst vor einem neuen Ausbruch der Gewalt.

Geflüchtete Frauen mit ihren Kindern in Burkina Faso.
Auf welche Regionen der Welt wird sich die Hilfe von „Kirche in Not“ (ACN) im Jahr 2024 hauptsächlich konzentrieren?

Wir werden uns weiterhin stark auf den Nahen Osten konzentrieren. Außerdem wird Afrika im Fokus stehen: Eines der Länder, das vermutlich nach Nigeria am stärksten von Gewalt betroffen ist, ist Burkina Faso, wo dschihadistische Anschläge zunehmen. Und wir wollen uns auch Mali und Niger widmen, um die Kirche in ihrer Arbeit für Vertriebene zu unterstützen.

Wir sind außerdem sehr besorgt über die Demokratische Republik Kongo, wo die Situation jeden Moment eskalieren könnte. Dort kämpfen die Länder dieser Region sowie bewaffnete Gruppen um Bodenschätze und stürzen die lokale Bevölkerung ins Elend. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen waren von Gewalt geprägt.

Asien macht uns ebenfalls Sorgen. In vielen Ländern hat sich die Situation zusehends verschlechtert. Indien ist ein Beispiel: Obwohl die Verfassung des Landes Religionsfreiheit garantiert und das Land eine ausgeprägte Form des Säkularismus hat, der sich um Toleranz bemüht, erleben wir seit Amtsantritt von Premierminister Narendra Modi einen Abwärtstrend mit weniger Toleranz gegenüber Minderheiten wie Christen und Muslimen. Es gibt derzeit zwölf Bundesstaaten mit Anti-Konversionsgesetzen, die den Übertritt zu einer anderen Religion als dem Hinduismus verbieten. Es gab viele Fälle, in denen Menschen deswegen angegriffen, inhaftiert und fälschlicherweise beschuldigt wurden.

Und natürlich dürfen wir Lateinamerika nicht vergessen, wo viele Ressentiments gegen die Kirche gesät werden, obwohl sie in der Gesellschaft eine herausragende Rolle im Bereich der Erziehung und des Gesundheitswesens spielt und ihr durch die Verbreitung ihrer Soziallehre hilft. Wir sind sehr besorgt über Nicaragua, wo im vergangenen Jahr Dutzende von Priestern verhaftet wurden. Vor kurzem wurden die meisten wieder freigelassen, aber ein Bischof ist nach wie vor im Gefängnis und ein anderer wurde erst vor wenigen Tagen verhaftet.

Ordensschwestern beten in der Pfarrkirche „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt den Rosenkranz. © Pfarrei Heilige Familie

Was sind die großen Herausforderungen für die Kirche in der Ukraine, wo seit zwei Jahren Krieg herrscht?

Niemand weiß, wann der Krieg in der Ukraine enden wird. Wir arbeiten weiterhin mit der katholischen, insbesondere der griechisch-katholischen Kirche zusammen, um das Überleben von Priestern und Ordensschwestern zu sichern, die sich unter anderem um die Binnenvertriebenen kümmern. Im Moment ist die Traumaheilung ein großes Thema, zu der wir hoffentlich beitragen können. Jeder ist dort auf die eine oder andere Weise betroffen. Die Kirche ist sich dessen bewusst und bemüht sich, Wege zu finden, um die Traumata der Bevölkerung zu heilen.

 

Was ist Ihre Vision für KIRCHE IN NOT in den kommenden Jahren?
Wir wollen weiterhin eine führende Stimme für verfolgte und bedürftige Christen auf der ganzen Welt sein, indem wir die Öffentlichkeit auf die Notlagen aufmerksam machen und sie mit unseren Gebeten und unserer materiellen Hilfe unterstützen.

Ich hoffe, dass wir in den kommenden Jahren bei der Erfüllung dieser Aufgabe noch stärker werden und insbesondere in Ländern, in denen die Kirche verfolgt wird oder Not leidet, noch enger mit unseren Projektpartnern zusammenarbeiten können.

Für uns steht das Gebet im Mittelpunkt unseres Handelns, es ist extrem wichtig. Es gibt Länder auf der Welt, in denen es schwierig sein kann, materielle Hilfe zu leisten, oder in denen die Situation so schlimm ist, dass sie es uns nicht erlaubt, Hilfe zu schicken. Aber was wir tun können, ist: die wunderbare Familie unserer Wohltäter zu mobilisieren, die ein wahres „Kraftwerk“ des Gebets sind und die wir immer wieder bitten, für die verfolgte und bedürftige Kirche zu beten. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um diese geistliche Hilfe zu bewahren und zu fördern.

 

Bitte unterstützen Sie die Hilfe für verfolgte und bedrängte Christen mit Ihrer Spende – online unter online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:


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KIRCHE IN NOT: Jahresrückblick 2023

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Mindestens 170 Christen wurden zwischen dem 23. und 26. Dezember bei einem koordinierten und gezielten Angriff auf 26 christliche Gemeinden im Bundesstaat Plateau in Zentralnigeria von Fulani-Milizionären getötet.

 

Wie der Leiter der Kommunikationsabteilung der Diözese Pankshin, Pater Andrew Dewan, gegenüber KIRCHE IN NOT (ACN) bestätigte, richteten sich die Angriffe speziell gegen Christen: „Ich wohne in derselben Gemeinde und kann bestätigen, dass die Opfer in den Gebieten, in denen sie sich ereignet haben, mit wenigen Ausnahmen zu 100 % Christen sind“, so Dewan.

Aufgebahrte Särge in der Diözese Pankshin nach dem Weihnachtsmassaker. © Kirche in Not
Die Angriffe begannen in der Nacht zum 23. Dezember in der ländlichen Gemeinde Mushu, wo etwa 18 Menschen getötet und mehrere verletzt wurden. Gerade als die Menschen versuchten, die Geschehnisse in Mushu zu verarbeiten, wurde das Dorf Tudun Mazat angegriffen. Die Angreifer stürmten die Gemeinde am Abend, als die meisten Menschen gerade zu Abend aßen oder Freunde besuchten. Bevor die Menschen Alarm schlagen konnten, waren die Banditen bereits über sie hergefallen. Menschen wurden sofort erschossen, Häuser und geernteter Mais wurden in Brand gesteckt, auch Kirchen und Kliniken wurden niedergebrannt.

 

Attacken haben auch religiöse Gründe

 

„Ich war an jenem Morgen zur Weihnachtsmesse für die katholische Gemeinde gegangen. Von Tudun Mazat aus fielen Fulani-Terroristen über Maiyanga her und töteten 13 Menschen. Etwa 20 weitere Gemeinden wurden in dieser Nacht angegriffen“, sagt Pater Andrew. Alles deute darauf hin, dass Milizionäre der muslimischen Volksgruppe der Fulani-Hirten für dieses Massaker an Christen verantwortlich sind. „In Gemeinden, in denen Christen Seite an Seite mit Fulani leben, waren keine Fulani betroffen, und es wurden keine Fulani-Häuser niedergebrannt. Überlebende Zeugen haben keinen Zweifel, dass die Angreifer Fulani waren“, so Pater Andrew.

Pater Andrew Dewan besichtigt Gebäudeschäden. © Kirche in Not
Die nomadischen muslimischen Fulani-Hirten stammen aus der Sahel-Region, die einst bewohnbar war und Weideland für Viehhirten bot, heute aber eine Wüste ist. Das habe sie veranlasst, nach Süden zu ziehen, um grünere Weiden zu finden. In diesem Teil des nigerianischen „Zentralgürtels“ fänden diese Angriffe der Fulani-Hirten statt, um neues Weideland zu erhalten und so die sesshafte christliche Bevölkerung zu vertreiben. Für den Sprecher der Diözese Pankshin zeigt dieser jüngste Angriff, dass es sich auch um einen religiösen Konflikt handelt. „Die Tatsache, dass es an Weihnachten geschah und dass die Christen in einer gemischten Gemeinschaft, in der Muslime nicht angegriffen werden, gezielt attackiert wurden, weist eindeutig auf einen religiösen Konflikt hin. Das Ziel war es, den Christen ein Maximum an Schmerz und Zerstörung zuzufügen.“

 

Pater Andrew prangerte die Passivität der Sicherheitskräfte bei der Verhinderung der Tragödie an, obwohl es seit Tagen Gerüchte gab, dass die Fulani einen Angriff in diesen Dörfern planten. „Das hätte die Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft versetzen müssen, aber wie üblich wurden sie überrumpelt. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem der Drang der Menschen, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen, sehr stark ist“, warnte er.

Ein bewaffneter Fulani-Hirte. © Secretariat of Nigeria (CSN) Directorate of Social Communications
Regina Lynch, Geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT (ACN) International
KIRCHE IN NOT fordert Maßnahmen der Regierung

 

Die geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT International, Regina Lynch, bedauert diese neue Welle der Gewalt gegen Christen in Nigeria: „Dieses Jahr begann mit der brutalen Ermordung von Pater Isaac Achi am 15. Januar und endet nun mit der sinnlosen Tötung von mehr als 170 Christen. Viele andere haben im Laufe des Jahres ihr Leben durch Gewalt verloren. Wir fordern die Regierung auf, sich endlich mit diesem Problem zu befassen und für die Sicherheit ihrer Bürger zu sorgen. Wir bitten unsere Freunde und Wohltäter dringend, weiterhin für Nigeria zu beten. KIRCHE IN NOT wird alles tun, um weiterhin in jeder erdenklichen Weise zu helfen. Unsere christlichen Brüder und Schwestern in Nigeria und anderen Ländern der Welt sind die ‚heiligen Unschuldigen‘ des 21. Jahrhunderts. Wir sind zuversichtlich, dass ihr Blut, das sie als Nachfolger Jesu vergießen, die Saat für neue Christen sein wird“.

 

KIRCHE IN NOT (ACN) werde weiterhin verfolgte Christen in Nigeria unterstützen, wo die Christen neben den schrecklichen Konflikten, die von den Fulani verursacht werden, auch unter den Angriffen der Boko Haram-Terroristen und des Islamischen Staates von Westafrika im Norden des Landes leiden.

- Regina Lynch, Internationale Präsidentin von KIRCHE IN NOT
Bitte unterstützen Sie die Nothilfe und die Arbeit der Kirche in Nigeria mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

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Nigerianischer Bischof über die Hintergründe des Fulani-Terrors in Nigeria

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Die militärische Auseinandersetzung zwischen Israel und den Terrortruppen der Hisbollah im Süden des Libanon hat auch immer mehr Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Nach Informationen von KIRCHE IN NOT (ACN) haben seit Oktober in einigen mehrheitlich von Christen bewohnten Ortschaften bis zu 90 Prozent der Einwohner ihre Heimat verlassen. „Nach wie vor gibt es in der Region fast täglich Raketenbeschuss. Einige Orte sind nahezu menschenleer“, berichtete der Projektreferent von KIRCHE IN NOT für Syrien, Xavier Bisits.
Xavier Bisits, Projektreferent von KIRCHE IN NOT in Syrien. © Kirche in Not
Unser Hilfswerk finanziert einige kirchliche Nothilfeprojekte in der Region, zum Beispiel Lebensmittelpakte, die Verteilung von Medikamenten und Hygieneartikeln, die Ausrüstung einer kirchlichen Krankenstation und den Betrieb katholischer Schulen, die wegen der angespannten Sicherheitslage auf Onlineunterricht umstellen mussten.

 

Beschuss von Hisbollah-Stützpunkten trifft auch zivile Ziele

 

Nach dem Überfall der palästinensischen Hamas auf Israel Anfang Oktober und die dadurch ausgelöste Gegenwehr hat das israelische Militär mehrfach Raketen auf Standorte der Hisbollah im Südlibanon abgefeuert. Die Region gilt als Hauptstützpunkt der islamistischen Gruppierung und enger Verbündeter der Hamas. Angaben der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurden seit Oktober neben 94 Hisbollah-Kämpfern bislang auch mindestens 17 Zivilisten getötet.

Verteilung von Hilfsgütern in der Provinz Tyrus (Archivbild). © Kirche in Not
Wie Projektpartner von KIRCHE IN NOT berichten, würden immer wieder auch zivile Ziele in Mitleidenschaft gezogen. So seien zum Beispiel im Dorf Aalma El Chaeb im Gouvernement Tyrus 15 Häuser zerstört wurden. Dabei seien mehrere Angehörige einer Familie, deren Kinder die katholische Dorfschule besuchten, ums Leben gekommen. In Jaroun (Gouvernement Nabatäa) nahe der Grenze zu Israel sei die melkitische griechisch-katholische Kirche beschädigt worden; glücklicherweise wurde dort niemand verletzt.

 

In einigen Ortschaften hätten ganze Familie bei Angehörigen in der Hauptstadt Beirut oder anderen Landesteilen Zuflucht gesucht; oft sei nur ein Familienmitglied zurückgeblieben, um den Besitz vor Plünderungen zu schützen. Lokalen Quellen zufolge seien vor Weihnachten auch einige Christen wieder zurückgekehrt. Aufgrund der unsicheren Sicherheitslage habe sich diese Bewegung jedoch verlangsamt, sagte Bisits. „Die Menschen haben große Angst, in die Olivenhaine oder auf die Tabakfelder zu gehen, die wichtige Einnahmequellen für die Bevölkerung sind. Das hat schwere wirtschaftliche Folgen.“

Christen in Libanon beim Gebet.

Angst vor einem neuen Krieg

 

Der angespannten Sicherheitslage zum Trotz seien alle Geistlichen und Ordensleute der christlichen Konfessionen in der Region geblieben. Die Bischöfe der maronitischen und melkitischen Kirchen hätten kürzlich die am meisten betroffenen Orte an der Grenze zu Israel besucht und dort Gottesdienste gefeiert. Besondere Sorge gelte den älteren Menschen, die zu gebrechlich seien, um sich in Sicherheit zu bringen, berichtete Bisits. Ordensfrauen in der Ortschaft Debl hätten deshalb begonnen, diesen Menschen in ihrem Kloster Unterschlupf zu gewähren.

 

In anderen Landesteilen stockten die Kirchengemeinden ihre Aufnahmekapazitäten auf, um für den Fall einer größeren Flüchtlingswelle gerüstet zu sein. All dies geschehe in einem Umfeld, das durch eine schwere wirtschaftliche und politische Krise ohnehin schon äußerst prekär sei, betonte Bisits: „Der Libanon ist ohne funktionsfähige Regierung. Die Lage ist besorgniserregend. Die Menschen haben Angst vor einem erneuten Krieg.“

Der beschädigte Innenraum der melkitischen griechisch-katholischen Kirche in Jaroun. © Kirche in Not
Im Libanon sind etwa ein Drittel der sechs Millionen Einwohner Christen. Ihre Zahl geht zurück; viele Menschen wandern ins Ausland ab. Der Süden des Libanon ist mehrheitlich schiitisch geprägt, in der Küstenstadt Tyrus und in Grenznähe zu Israel gibt es einige größere christliche Gemeinden.
Bitte unterstützen Sie die Nothilfe und die Arbeit der Kirche im Libanon mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

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Die Aktion „Red Wednesday 2023“ von KIRCHE IN NOT (ACN) in Deutschland ist am Sonntag (26. November) mit einem Gebetsnachmittag im Paderborner Dom zu Ende gegangen. Deutschlandweit haben in diesem Jahr knapp 160 katholische und evangelische Pfarreien ihre Kirchen als Zeichen der Solidarität mit weltweit verfolgten und diskriminierten Christen rot angestrahlt sowie Gebets- und Informationsabende zum Thema Religionsfreiheit veranstaltet.

 

Höhepunkte in Kathedralen – Unterstützung durch Radio Horeb und EWTN

Die bundesweit größten Veranstaltungen fanden in den Kathedralen von Dresden, Regensburg und Paderborn statt. Außerdem organisierte KIRCHE IN NOT Gebets- und Informationsabende in der Kirche St. Quintin in Mainz, der Pfarrei St. Sebastian in München und im Passauer Dom. Das Erzbistum Freiburg beteiligte sich mit einer heiligen Messe im Freiburger Münster. Die Pfarrei St. Antonius in Bad Wünnenberg gestaltete einen ganzen Tag mit Reliquien des heiligen Stephanus in den Anliegen des „Red Wednesday“.

Reinhard Backes, Projektreferent bei KIRCHE IN NOT (ACN), und Erzbischof Sebastian Shaw aus Lahore in Pakistan.
Das Innere des Regensburger Doms beim „Red Wednesday“.
Der Passauer Dom während des „Red Wednesday“.
Medienpartner des „Red Wednesday“ war der private katholische Sender „Radio Horeb“, der einen Themenabend zur Aktion in seinem Hauptsitz in Balderschwang gestaltete und den „Abend der Zeugen“ aus dem Regensburger Dom am 22. November bundesweit live übertrug. In Bild und Ton wurden beide Veranstaltungen auch vom katholischen Fernsehsender EWTN übertragen.

 

Gäste aus Burkina Faso, Syrien und Pakistan berichteten

Als „Zeugen“ aus der Weltkirche zu Gast waren in Freiburg der Priester Patrick Bonzi aus Burkina Faso; in Balderschwang, München, Dresden, Bad Wünnenberg und Paderborn der armenisch-orthodoxe Bischof von Aleppo (Syrien), Magar Ashkarian, sowie in Mainz, Regensburg und Passau der Erzbischof von Lahore (Pakistan), Sebastian Shaw.

Der Regensburger Dom beim „Red Wednesday“ 2023.
Die Kathedrale in Dresden während des „Red Wednesday“ 2023.
Der Dom von Paderborn beim „Red Wednesday“ 2023.
Das Freiburger Münster von innen.
Die Kirche St. Quintin in Mainz.
Schwerpunkte der Abende waren der hohe Druck durch Islamisten in den Ländern Subsahara-Afrikas, außerdem die durch Bürgerkrieg, Naturkatastrophen, Misswirtschaft und Sanktionen ausgelöste unerträgliche Lage der Christen in Syrien sowie die komplexen Diskriminierungen und Verfolgungen, denen die Kirche in Pakistan ausgesetzt ist.

 

Die ausführlichen Berichte der „Zeugen“ des Red Wednesday 2023 sind auf www.katholisch.tv in voller Länge als Video abrufbar.

Deutsche Bischöfe nahmen Stellung zu weltweiter Christenverfolgung

Deutlich positionierten sich mehrere deutsche Bischöfe gegen die weltweite Christenverfolgung und für das Menschenrecht auf Religionsfreiheit. Der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Bentz und der Paderborner Weihbischof Matthias König zeigten sich in ihren Ansprachen solidarisch mit den Gästen aus der Weltkirche und würdigten den „Red Wednesday“ als belebendes Signal aus der Weltkirche für den Glauben in Deutschland.

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer während des „Red Wednesday“ im Regensburger Dom.
Gebetsnachmittag im Paderborner Dom.
Ein besonders starkes ökumenisches Zeichen setzte der „Red Wednesday“ in Dresden. Dort beteten in der blutrot erleuchteten Kathedrale der katholische Bischof Heinrich Timmerevers, der evangelische Landesbischof Tobias Bilz und der armenisch-orthodoxe Bischof Magar Ashkarian gemeinsam für verfolgte Christen weltweit.

 

KIRCHE-IN-NOT-Geschäftsführer: „Zeichen der Zeit erkennen, ökumenisch die Stimme erheben“

„Dieses sichtbare Zeichen der Einheit hat mich unglaublich berührt“, sagte der Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT Deutschland, Florian Ripka, im Anschluss an den Gebetsabend in Dresden. „Angesichts der gegenwärtigen Krisen und Probleme müssen wir die Zeichen der Zeit erkennen und gemeinsam unsere Stimmen erheben.“

Der evangelische Landesbischof Tobias Bilz, der katholische Bischof Heinrich Timmerevers und der armenisch-orthodoxe Bischof Magar Ashkarian (v. l. n. r.) beteten gemeinsam für verfolgte Christen weltweit.
Florian Ripka beim „Abend der Zeugen“ in Balderschwang, dem Sitz des katholischen Senders Radio Horeb.
Teilnehmer am Begegnungstag in St. Sebastian (München) mit Bischof Ashkarian.
Der nächste „Red Wednesday“ sei für den 20. November 2024 geplant. „Pfarreien werden aber auch im nächsten Jahr wieder den ganzen November über Gelegenheit für ihre Gottesdienste und Informationsabende haben“, versicherte Ripka.

 

Nächster „Red Wednesday“ am 20. November 2024

Nähere Informationen zur Aktion „Red Wednesday“ finden sich auf der Webseite www.red-wednesday.de.

Trailer zum „Red Wednesday“ 2023 – Die Welt in ROT für bedrohte Christen

In Nigeria ist nach Informationen von KIRCHE IN NOT (ACN) vergangene Woche ein Priesterseminarist während eines missglückten Entführungsversuchs durch Fulani-Banditen bei lebendigem Leibe verbrannt. Die Banditen hätten am Donnerstag, 7. September, gegen 20 Uhr Ortszeit vergeblich versucht, in das Pfarrhaus der Pfarrei St. Raphael im Dorf Fadan Kamantan (Diözese Kafanchan, Bundesstaat Kaduna) einzudringen, um den Ortspfarrer zu entführen. Nach diesem misslungenen Einbruchsversuch setzten sie das Pfarrhaus von außen in Brand, in dem sich zu diesem Zeitpunkt außer dem Pfarrer noch ein Kaplan und der 25-jährige Priesterseminarist Na’aman Danlami aufhielten. Während die beiden Priester aus dem brennenden Haus fliehen konnten, starb Danlami in den Flammen.
Der ermordete Priesterseminarist Na’aman Danlami © Kirche in Not

Bischof: „Keine Reaktion der Sicherheitskräfte“

Der Bischof von Kafanchan, Julius Kundi, erhob nach dem Angriff schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitskräfte. Er sagte gegenüber KIRCHE IN NOT: „Der Überfall dauerte mehr als eine Stunde, aber es gab keine Reaktion oder Unterstützung seitens der Streitkräfte. Einen Kilometer entfernt gibt es einen Kontrollpunkt, aber es gab keinerlei Reaktion von dort.“ Dies sei kein Einzelfall, so Kundi weiter: „Nigerianische Bürger genießen keinen Schutz. Wir bekommen kaum Hilfe von den Sicherheitskräften.“

Am gleichen Tag: Priesterseminarist entführt

Die Aussagen des Bischofs werden durch die Tatsache bestätigt, dass am Tag des tödlichen Überfalls nach Informationen von KIRCHE IN NOT im nigerianischen Bundesstaat Kaduna ein weiterer Priesterseminarist entführt wurde. Ezequiel Nuhu ist Seminarist in Abuja und verbrachte zusammen mit seiner Familie den Urlaub im Süden Kadunas, wo er nun zusammen mit seinem Vater entführt wurde.

Der entführte Priesterseminarist Ezequiel Nuhu © Kirche in Not
Nigeria war in den vergangenen Jahren ein besonders gefährliches Land für katholische Geistliche. Im Jahr 2022 wurden dort vier Priester getötet und 28 entführt. Im Jahr 2023 sind bereits 14 Priester Opfer von Entführungen geworden.

 

Bitte unterstützen Sie die Christen in Nigeria mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

 

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In der Diözese Mukatschewo nahe der ungarischen Grenze werden die Bistumsgebäude immer noch als Notunterkünfte für Flüchtlinge genutzt. „Fast die Hälfte der römisch-katholischen Familien hat Binnenvertriebene in ihren Häusern untergebracht“. Das berichtete der Apostolische Administrator der Diözese, Weihbischof Mykola Petro Luchok, KIRCHE IN NOT (ACN).

 

Insgesamt habe die mit einer Million Einwohnern nur dünn besiedelte westukrainische Region Transkarpatien 400 000 Binnenvertriebene aus anderen Teilen des Landes aufgenommen. Weihbischof Luchok erklärte, das Bistum unterstütze mit Hilfsgeldern von KIRCHE IN NOT unter anderem die psychologische Trauma-Beratung für Kriegsopfer, zurückgekehrte Soldaten und Familien von Gefallenen.

Weihbischof Mykola Petro Luchok mit Gläubigen © Kirche in Not
Im Winter war die Region nach russischen Luftangriffen lange Zeit ohne Strom. Dank der Unterstützung von KIRCHE IN NOT konnten Generatoren und Batteriespeichersysteme angeschafft werden, damit die Menschen nicht erfrieren.

 

Viele Familien mit Kindern unter Flüchtlingen

Viele Familien mit Kindern seien unter den Binnenflüchtlingen, berichtet Weihbischof Luchok. Deshalb habe die Diözese Sommerlager für Kinder in den Bergen organisiert. Auch die örtliche Bevölkerung leide weiterhin unter dem Krieg. Manche hätten alle Mittel verloren, um sich und ihre Familien zu versorgen. „Viele Menschen haben die Region Transkarpatien verlassen, darunter viele Führungskräfte“, betonte der Weihbischof. „Eine der Herausforderungen bestand also darin, die täglichen Abläufe völlig neu zu organisieren.“

Binnenflüchtlinge in der Diözese Mukatschewo © Kirche in Not
Vor allem die fehlende Aussicht auf ein Ende des Krieges mache den Menschen zu schaffen. „Die Schwierigkeit besteht darin, dass kein Ende in Sicht ist. Die Menschen sind psychisch und physisch erschöpft“, erklärte Weihbischof Luchok. Oft sage er ihnen: „Wir sollten uns nicht auf das konzentrieren, was wir verloren haben, sondern darauf, unser Kreuz zu tragen und Wege zu finden, anderen zu helfen. Das Leben ist einfacher, wenn wir nicht an unser eigenes Leid denken, sondern daran, wie wir anderen Menschen helfen können. Wir müssen lernen, einander so gut wie möglich zu dienen, im Frieden oder im Krieg. Wir müssen versuchen, keine Angst zu haben, denn die Angst verschließt unser Herz vor der Gnade.“

 

Dank an die Wohltäter von KIRCHE IN NOT

Bischof Luchok appellierte an die Unterstützer von „Kirche in Not“, mit ihrer Hilfsbereitschaft nicht nachzulassen: „Wir sind ‚Kirche in Not‘ sehr dankbar für die Hilfe, die wir erhalten haben. Wir hoffen, dass wir sie auch weiterhin erhalten werden, denn der Krieg dauert an und hat viele Verluste in unserem Leben verursacht.“

Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Kirche in der Ukraine und ihren Einsatz für die Binnenflüchtlinge des Krieges mit Ihrer Spende – online unter: www.spendenhut.de oder auf folgendes Konto:

 

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Bischof Dzyurakh dankt KIRCHE IN NOT für Hilfe

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