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Afrika: Katholische Radiosender bringen Hoffnung

Afrika: Katholische Radiosender bringen Hoffnung

Geistliche Begleitung im Rundfunk während der Corona-Pandemie

24.04.2020 aktuelles
Zahlreiche afrikanische Länder haben aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus öffentliche Gebäude geschlossen – darunter Schulen und Kirchen. Viele Menschen in Afrika haben keinen Zugang zu Internet oder Fernsehen. Das Radio ist deshalb die beste Möglichkeit, sie zu erreichen. Das nutzt auch die katholische Kirche. KIRCHE IN NOT unterstützt sie dabei.

 

„In dieser Zeit der Kontakt- und Ausgangssperren ist das Radio ein Medium, das viele Menschen brauchen“, beschreibt Apollinaire Cibaka Cikongo die Situation in der Demokratischen Republik Kongo.

Der Priester hat vor zehn Jahren mit Hilfe von KIRCHE IN NOT das christliche „Radio Ditunga“ gegründet. Es deckt einen Sendebereich mit ungefähr fünf Millionen Einwohnern ab. Standort ist die Stadt Ngandajika im Zentrum des Landes.

Apollinaire Cibaka Cikongo bei der Feier des Gottesdienstes.
„Seitdem die Kirchen wegen der Pandemie geschlossen sind, hat unser Radio sein Programm angepasst, um mehr Sendeplatz für die Übertragung der heiligen Messe, Gebete und geistliche Vorträge zu bieten“, erklärt Cikongo. Stolz ist er darauf, dass alle Gottesdienste live übertragen werden können – so auch an den Osterfeiertagen.

 

Gottesdienste, Gebete und Vorträge

Normalerweise legt der Radiosender am Karsamstag einen „Tag des Schweigens“ ein. Nicht so in diesem Jahr, erklärt der Senderchef: „Als Kirche tragen wir in der Corona-Krise eine spirituelle Verantwortung. Es gibt zahlreiche Glaubensgemeinschaften, die über Radio unwahre Botschaften verbreiten.

Deshalb haben wir befürchtet, dass eine Zeit des Schweigens die Hörer dazu bringen könnte, sich Konkurrenzsendern zuzuwenden – mit allen Möglichkeiten zur Manipulation, die das beinhaltet.“

Das Team von Radio Ditunga aus der Demokratischen Republik Kongo.
Aber der Sender bietet nicht nur geistliches Programm, sondern hat sich in der Krisenzeit ein neues Übertragungsfeld erschlossen. Nachdem in der Demokratischen Republik Kongo am 19. März die Schulen geschlossen worden waren, überträgt der Sender jetzt auch Unterrichtsstunden live.

 

Neu im Programm: religiöse Unterrichtsstunden

„Für uns ist das eine absolut neuartige Erfahrung“, räumt der Priester ein. „In der Nähe unserer Radiostation leben über 150 Familien mit ihren Kindern. Wir haben ihnen Transistorradios gekauft, damit sie an dem Experiment teilnehmen können. Andere Familien sind ebenfalls interessiert.“

Jeden Tag gebe es zwei Stunden Unterricht; die Lehrer kämen dazu in den Sender und würden auch Schülerfragen live beantworten, erklärt Cikongo.

Katholiken in Burkina Faso hören einen christlichen Radiosender.
Er sieht zwei Herausforderungen: „Der Erfolg des Unterrichts hängt davon ab, ob die Eltern das mittragen, besonders die Analphabeten.“

 

Ein wichtiger „Treffpunkt” für Christen

Die zweite sei die Finanzierung. In der Demokratischen Republik Kongo zahlen die Eltern normalerweise Schulgeld, um das Auskommen der Lehrer zu sichern. „Aber da die Schulen geschlossen sind, wird es schwierig sein, spontane Zahlungen der Eltern für den Unterricht zu bekommen“, befürchtet der Priester.

Das Medium Radio ist in der Zeit der Corona-Krise ein wichtiger „Treffpunkt“ für Christen – nicht nur in der Demokratischen Republik Kongo. Auch zahlreiche weitere Projektpartner von KIRCHE IN NOT nutzen in der aktuellen Situation Radiosender intensiver.

Übertragung bei „Radio Sol Mansi“ in Guinea-Bisssau.
So beispielsweise „Radio Sol Mansi“ in Guinea-Bissau, das sein Programmangebot ebenfalls ausgeweitet hat. Es gehe darum, die Bevölkerung für die Schutzmaßnahmen zu sensibilisieren, aber jetzt mehr denn je die Menschen geistlich zu begleiten, erklärt Schwester Alessandra Bonfanti, stellvertretende Senderleiterin.

 

„Menschen mehr denn je geistlich begleiten”

„Unsere Aufgabe besteht darin, Botschafter der Hoffnung zu sein in einer Gesellschaft, die sich vor der Pandemie fürchtet. Wir müssen dazu beitragen, die Flamme der Hoffnung zu bewahren, dass die Welt zur Normalität zurückkehren kann, wenn jeder das Seine dazu beiträgt.“

Volker Niggewöhner im Radio-Studio von KIRCHE IN NOT.
KIRCHE IN NOT unterstützt zahlreiche Radiosender in Afrika. In den vergangenen Jahren hat unser Hilfswerk neben der Demokratischen Republik Kongo und Guinea-Bissau auch den Betrieb und Aufbau katholischer Radiosender in Angola, Burkina Faso, Kamerun, Kenia, Liberia, Madagaskar, in der Zentralafrikanischen Republik und weiteren Ländern unterstützt.

 

Unterstützung der katholischen Medienarbeit weltweit

Darüber hinaus hat unser Hilfswerk 35 Projekte zur Anschaffung technischer Ausrüstung und fünf Projekte für die Produktion neuer Radioprogramm unterstützt. In Deutschland produziert KIRCHE IN NOT Radiosendungen im eigenen Studio, darunter die bekannte Reihe „Weltkirche aktuell“.

Um katholische Medienarbeit weiterhin fördern zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden – online oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München

IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05

Verwendungszweck: Medienarbeit

So hilft katholisches Radio in Afrika:

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